Stift Melk als Ort des interreligiösen Dialogs
Begegnungsort: Das Stift Melk ist langjähriger Partner der Task Force „Dialog der Kulturen“ des Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten. (c) C.Stadler_Bwag, CC BY_SA 4.0, via Wikimedia Commons
Seit dem Jahr 2007 gibt es im österreichischen Außenministerium eine eigene Task Force für den „Dialog der Kulturen“, die nicht zuletzt das Ziel verfolgt, Räume für den interreligiösen Dialog zu öffnen. Der Dialog mit Marokko wurde 2022 in Rabat begonnen. Dabei wurde seinerzeit auch das ehemalige Benediktinerkloster Toumliline besucht, das sich nun zu einem bedeutenden Symbol des friedlichen Zusammenlebens entwickelt hat und 2022 den Intercultural Achievement Award in Wien erhielt. Dieses Jahr kam nun eine fünfköpfige Delegation aus Marokko nach Österreich.
Ein Tag im Stift Melk
Im Rahmen des dichten dreitägigen Programms verbrachte die Delegation auch einen Tag im Stift Melk, wo die marokkanischen Gäste das spirituelle und kulturelle Leben, die ökonomische Einbettung und den Bildungsauftrag des Klosters kennenlernen konnten. Der Rundgang umfasste das Kloster, die Stiftsbibliothek sowie den Stiftspark und den Kräutergarten. Großes Interesse hatte die marokkanische Delegation an der Frage der Integration des islamischen Religionsunterrichtes in den Schulalltag an einer katholischen Privatschule. Den Abschluss bildete eine Einführung in mystische und sufistische Traditionen und die Präsentation sakraler Musik, darunter christliche Rezitations- und Gesangstechniken und Orgelmusik. Neben dem organisierten Programm kam dem zwanglosen Austausch in den Pausen, bei den Mahlzeiten und beim Rundgang durch den Park eine wichtige Rolle zu.
Die Delegation vor Stift Melk: BR Hicham Soubata, Ges. Arnold Obermayr, P. Felix Fütterer, Fr. Katharina Kail, Hr. Gabriel Gumhold, Attaché Christopher Wastian, Prof. Markus Ladstätter, Ges. Alexander Rieger, Bot. Franziska Honsowitz, Prof. Abdelaziz Oulasri, Prof. Lahoucine Amedjar, Dr. Yacine Houhoud, P. Jakob Deibl, Mag.a Mabrouka Rayachi, Dr. Hassan Azzouzzi, Hr. Abdessalam Lazaar. (c) Foto Gleiss
Gegenseitige Wertschätzung, Verständnis und Respekt
Der interreligiöse Dialog lebt von einem langsamen Aufbau des Vertrauens und von seiner Kontinuität, er fördert gegenseitige Wertschätzung, Verständnis und Respekt. Das Stift Melk tritt seit mehreren Jahren als Partner der Task Force „Dialog der Kulturen“ des Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten bei Dialoginitiativen auf; der Konvent und viele Mitarbeiter:innen des Hauses stellen sich dieser Herausforderung mit sichtbarer Freude. Der Dialog wird nächstes Jahr in Marokko fortgeführt werden.
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[markus lahner]