Die Ordensgründerin Anna Dengel wagte das Unmögliche
Anna Dengel erhielt zunächst einen Ausbildungsplatz in Cork, Irland, wo sie 1919 ihr Medizinstudium abschloss. Sie war damit eine der ersten Ärztinnen in Tirol. Nach einem Praktikum in England machte sie sich auf die Reise nach Indien. Dort arbeitete sie im St. Katharinen-Spital in Rawalpindi. Die Not muslimischer Frauen in Indien machte sie tief betroffen – und erstmal hilflos. Denn ein seit 1215 bestehender Paragraf im Kirchenrecht verbot es den in der Mission tätigen Ordensfrauen, zwar in der Pflege, nicht aber voll medizinisch, z.B. auch als Hebammen tätig zu sein. Anna Dengel gab sich damit nicht zufrieden, sondern wagte das Unmögliche. Sie ging nach Amerika, hielt Vorträge über die Not der Frauen in Indien, sammelte Spenden für die Errichtung von Krankenhäusern, knüpfte Kontakte zu Vertretern der Kirche und warb für ihr Anliegen. Bereits 1925 gründete sie in Washington die aus vier Mitgliedern bestehende „Gemeinschaft der missionsärztlichen Schwestern“. Zehn Jahre später hob der Papst dieses Kirchenverbot auf und erkannte die von Anna Dengel gegründete Gemeinschaft als Kongregation an. „Ich war Feuer und Flamme, … ich wollte auf eine Not antworten, auf die nur Frauen antworten konnten.“ So erklärte Dr. Anna Dengel einmal ihren lebenslangen Einsatz. Sie starb am 17. April 1980, in Tirol und weltweit hoch geehrt.
Bild- und Textquelle: Freunde Anna Dengel
Siehe auch Buchempfehlung
[hw]