Paralympics starten und ein Ordensmann ist wieder dabei
Der Olympia-Kaplan und der Ordensmann. Geht das miteinander wie die zwei Füsse? Chavanne: „Ich bin als Ordensmann Olympiaseelsorger. Das geht gut zusammen, ich empfinde das nicht als Spannung.“
Wie hast du die Spannung zwischen Hochleistungssport und dem Einfach-Da-Sein vor Gott erlebt? Cahvanne: „Nun, ich selber bin ja nur Hobbysportler, insofern war es für mich keine Schwierigkeit. Und: auch während dem Sport kann man einfach vor Gott sein.“
Was denkst du, haben Sportlerinnen und Sportler mit deiner Person und dem katholischen Kirchenmann verbunden? Chavanne: „Viele haben mich sehr ausdrücklich wissen lassen, dass sie froh und dankbar sind, dass ich dabei bin.“
Wenn du den Sportbetrieb "ins Gebet nimmst", welche Bilder und Erfahrungen gehen dir durch Kopf und Herz, durch Mark und Bein? Chavanne: „Am meisten die Begegnungen mit den Menschen, den Sportlern, den Betreuern, den Angehörigen usw. Das was sie mir gesagt haben, das was ihnen wichtig ist, das kommt dann wieder.“
Ordensleute sind vorwiegend am Rand der Gesellschaft, in den Schieflagen tätig und präsent (siehe Franziskus). Hast du Schieflagen gesehen, miterlebt? Chavanne: „Ich denke da an das Wort der seligen Mutter Teresa: "Kalkutta ist überall." Es gibt überall Ränder und solche, die dort sind. Auch in der Olympiawelt. Und ich denke, da muss ein Priester und ein Ordenschrist auch sein.“
Was geht dir mit Blick auf Sotschi, die Paralympics und die Ukraine durch den Kopf? Chavanne: „Vieles… wichtig scheint mir aber zu sein: bei den Paralympics steht der Sport im Vordergrund. Und das sollte genau so wenig politisch instrumentalisiert werden wie die Olympischen Spiele. Aber: Fragen gibt es viele...“
Wäre die Betreuung der Olympioniken und Team auch etwas für eine Ordensfrau? Chavanne: „Eine Ordensfrau bei den Olympischen Spielen, das wäre ein Highlight und eine große Bereicherung!“
[fk]