Salesianer-Provinzial P. Rudolf Osanger: Jugendspiritualität bewegt die Menschen
In Österreich hat der Orden der Salesianer Don Bosco derzeit 80 Mitbrüdern, acht junge Salesianer befänden sich derzeit in Ausbildung, so der Provinzial. "Das heißt, dass wir auch in die Zukunft schauen mit unseren Projekten". Man wolle sich verstärkt auf den Schwerpunkt der sozialen Kinder- und Jugendarbeit konzentrieren. Mit der Hilfe von verschiedenen Vereinen und Helfern werden in einigen Pfarreien Jugendzentren betrieben und man sei Träger des Don Bosco Flüchtlingswerkes, welches in Gemeinschaft mit den Don Bosco Schwestern betrieben werde. Auch für die älteren Mitbrüder sei eine Einrichtung im Entstehen, es werde für sie ein Haus im niederösterreichischen Amstetten gebaut.
Jugendliche in "Volontariat bewegt"
Das Projekt "Volontariat bewegt" der Salesianers Don Boscos bereite Jugendliche zudem auf einen Jahreseinsatz in der Dritten Welt vor. Jährlich nehmen etwa 30 bis 40 Jugendliche daran teil und gehen in die Armutsgebiete dieser Erde, "um dort für Straßenkinder da zu sein", sagte Osanger. Gemeinsam mit den Don Bosco Schwestern betreiben die Salesianer seit zwei Jahren in Salzburg ein Bildungsforum, wo es um die Schulung der eigenen Mitarbeiter gehe. Osanger betonte, dass man auch ein Partner der Organisation "Jugend eine Welt" sei, die den 31. Jänner als Tag der Straßenkinder begeht. Dieser sei offenbar bereits im Bewusstsein der Menschen angekommen.
Neue Mitbrüder aus Afrika und Asien sollen Überalterung verhindern
Das Durchschnittsalter der Salesianer Don Bosco in Österreich liege bei 65 Jahren, erklärte Osanger. "Es gibt halt schon ein Loch gerade bei den Leuten zwischen 30 und 50 Jahren". In den nächsten zehn Jahren könne man die Pfarreien und die Schule in Unterwaltersdorf aber noch gut betreiben. Das Studentenheim in Wien und das Jugendbildungshaus im 13. Bezirk wolle man ebenfalls behalten. Um das angesprochene Loch zu verkleinern, wurde vonseiten der Kongregation das "Projekt Europa" ins Leben gerufen, sagte Osanger. In Afrika, Vietnam oder in Indien wachse die Kongregation. Deshalb werden im Rahmen dieses Projektes Mitbrüder aus anderen Ländern eingeladen und bleiben "wie die Missionare früher woanders" bis an ihr Lebensende und werden hier als Jugendseelsorger, Pfarrer oder Professoren arbeiten. "Wir haben jetzt fünf junge Mitbrüder aus Indien und Afrika bei uns", sagte Osanger.
"Wir merken schon, dass wir als Ordensleute uns wieder auf unsere Kernaufgaben konzentrieren müssen", erklärte Osanger in Bezug auf das von Papst Franziskus für 2015 ausgerufene "Jahr der Orden. Im Falle von Don Bosco bedeute das, dass der Schwerpunkt auf der Jugendarbeit liegen müsse. Deshalb solle man andere Arbeiten, die sich nicht auf die Jugend konzentrieren, womöglich weglassen. Dann müsse der Orden versuchen, dieses Charisma in den Ortskirchen einzubringen.
Hohe Solidaritätsbereitschaft
Osanger, der seit dem 15. August 2008 Provinzoberer der österreichischen Ordensprovinz der Don-Bosco-Salesianer ist und dessen Dienstperiode als Provinzial im August zu Ende geht, zog ein positives Resümee über seine Amtszeit. Positiv sei, "dass die Mitbrüder in Österreich an einem Strang ziehen" und es viele Laien gebe, die verstanden haben, worum es Don Bosco gehe und die mit ihnen Verantwortung übernommen haben. Erfeulich sei vor allem auch die hohe Solidaritätsbereitschaft unter den Jugendlichen, so Osanger. Was den Salesianern ein wenig fehle, seien Jugendliche, die dem Orden beitreten wollen. Deshalb sollten Gemeinschaften gebildet werden, in denen die salesianische Berufung verstärkt zur Sprache komme.
Quelle Foto: www.donbosco.at
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