"Jugend Eine Welt" sammelt für den Tag der Straßenkinder
Mit der Fußballweltmeisterschaft 2014 (und den olympischen Spielen 2016) rückt Brasilien besonders in den Fokus der Weltöffentlichkeit. Doch abseits der Stadien und tollen Sportstätten kämpfen viele Straßenkinder um ihr tägliches Überleben. Berichte über soziale Säuberungsmaßnahmen im Rahmen der Vorbereitungen auf die WM, die besonders auf der Straße lebende Kinder und Jugendliche betreffe, stimmen "Jugend Eine Welt"-Vorsitzenden Reinhard Heiserer besorgt: "Die WM ist ein riesiges Geschäft für die einen - während die anderen Glück haben, wenn sie überhaupt zuschauen dürfen und nicht aus dem öffentlichen Raum verdrängt werden oder Opfer von Menschenrechtsverletzungen werden".
Die Schattenseiten des sommerlichen Großevents werden in Österreich auch von der NGO-Initiative "NOSSO JOGO" thematisiert, die von der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (EZA) unterstützt und von "Jugend Eine Welt" mitgetragen wird. Sie setzt sich im Vorfeld der WM für globales Fair Play ein und fordert die brasilianische Regierung auf, die Sicherheit aller Kinder und Jugendlicher zu garantieren und dafür Sorge zu tragen, dass die WM auch dem armen Großteil der Bevölkerung Vorteile bringt.
Prävention im Vordergrund
Konkret geholfen werde gefährdeten brasilianischen Kindern durch ein neues Don Bosco Hilfsprojekt, das u.a. in den WM-Austragungsorten Recife und Fortaleza durchgeführt wird: 500 Jungen und Mädchen aus ärmsten Verhältnissen erhalten außerschulische Betreuung sowie die Möglichkeit zu künstlerischen und sportlichen Aktivitäten. Dabei werde - ganz im Sinne der Don Bosco Pädagogik - besonders auf Prävention gesetzt. "Es geht vor allem darum, diese Kinder durch vorbeugende Maßnahmen vom Weg in die Verwahrlosung und Kriminalität zu bewahren", erklärt Reinhard Heiserer. Selbstverständlich wird auch Fußball gespielt - bald vielleicht sogar mit einem österreichischem "Eine Welt-Fußball", der von "Jugend Eine Welt", GEA und EZA/Weltläden produziert wird.
Rund 100 Millionen Straßenkinder weltweit
Die Angaben darüber, wie viele Straßenkinder es weltweit gibt, divergieren stark - die UNICEF spricht aber von 100 Millionen. Mit dem Begriff "Straßenkinder" werden Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren bezeichnet, für die die Straße zum Lebensmittelpunkt geworden ist und die dort oftmals auch wohnen und arbeiten. Armut und Gewalt in der Familie sind häufige Ursachen dafür, dass junge Menschen auf der Straße landen.
Im vergangenen Jahr unterstützte "Jugend Eine Welt" 77 Projekte für benachteiligte Kinder und Jugendliche weltweit. Projektpartner sind die Salesianer Don Boscos und die Don Bosco Schwestern, die derzeit in 132 Ländern für benachteiligte und marginalisierte Kinder und Jugendliche tätig sind. In ihren über 700 Berufsbildungszentren werden derzeit ca. 225.000 junge Menschen beruflich ausgebildet.
Insgesamt vermitteln die Salesianer und Don Bosco Schwestern in fast 7.000 Einrichtungen ca. 16 Millionen jungen Menschen Wissen, Können und Orientierung.
Mehr Information zum Tag der Straßenkinder gibt es hier.
Quelle Foto: Jugend eine Welt
[rs]