Tätigkeiten, Spiritualität und Perspektiven der Orden in Österreich
Sr. M. Michaela Pfeiffer-Vogl stellte den MedienvertreterInnen nach der Vesper die Paramentik der Marienschwestern in Linz vor und gab Einblick in aktuelle Schwerpunkte der Ordensgemeinschaft. Spezialistinnen der Maßschneiderei und Kunststickerei sind in der Paramentik der Marienschwestern in Linz tätig. Von Taufkleidern über Messgewänder bis hin zu Restaurierungen im Auftrag des Kunstreferates der Diözese werden Paramente geschneidert und bearbeitet. Sr. Pauline Angermayr leitet die Paramentik und erzählt davon, dass Taufkleider mit spezieller Stickerei stark nachgefragt werden und liturgische Kleidung für Laien – Wortgottesfeier-LeiterInnen und PastoralassistentInnen – vermehrt gefertigt werden. Eine große Herausforderung und stundenlange Detailarbeit sei die Restaurierung der historischen Messgewänder oder zum Beispiel der Fronleichnamsbaldachine.
Geistliche Zentren, wo Pastoral ausgeht
Generaloberin Sr. M. Michaela Pfeiffer-Vogl erläuterte den MedienvertreterInnen anschließend die Geschichte des Ordens. Angesprochen auf die Spezifika des Ordenslebens sagte die Oberin: „Alle apostolisch tätigen Ordensgemeinschaften müssen auch zutiefst kontemplativ sein. Das bedeutet, dass sie sich in ihrer Arbeit im Gebet auf Gott ausrichten und aus dieser Verbundenheit heraus tätig sind.“ Pfeiffer-Vogl beschrieb anschließend die aktuellen Schwerpunkte der Kneipp-Kurhäuser und betonte die Bedeutung der Traditionellen Europäischen Medizin.
Stärkere österreichweite Vernetzungen
Abtpräses Christian Haidinger sprach über die Tätigkeiten der österreichweiten Superiorenkonferenz: „Die Superiorenkonferenz unterstützt die Orden bei Verhandlungen und Gesprächen gegenüber öffentlichen Einrichtungen und der Politik. Sie hat so zum Beispiel den Verein der Ordensschulen errichtet, wo bereits 22 Schulen gefördert werden.“ Rund 50.000 SchülerInnen besuchen österreichweit Ordensschulen und die Zahl sei stabil, sogar steigend, so der Vorsitzende der Superiorenkonferenz. 20 % der Spitalsbetten Österreichs (50 % in OÖ) seien in Ordensspitälern, der Verein Klösterreich werde über die Superiorenkonferenz koordiniert. In den letzten Jahren seien auch vermehrt Themen der Archivierung und Kulturguterhaltung behandelt worden. Das neue Medienbüro war eine wichtiger Impuls für die Vernetzung und Schwerpunktsetzung. Haidinger: "Im Frühjahr werden wir als Overtüre zum Jahr der Orden 2015 dem Thema "viel mehr wesentlich weniger" nachgehen: "Diese ganz aktuelle gesellschaftliche Themenstellung verbinden wir mit unserem Gelübde der Armut und Einfachheit." Haidinger sieht die Klöster als „geistliche Zentren“, von wo pastorale Arbeit ausgehe. Dies erfordere Gespräche mit den Diözesanleitungen bzgl. Pastoralkonzepten und Pastoralplanung. In Österreich gibt es 85 Männerorden und 115 Frauenorden.
[fk]