Orden mit "Zugkraft" für Evangelisierung
Sie könnten auch, wie die Augustiner Chorherren zeigen würden, "richtungsweisend" für die "Erneuerungsphase der Erzdiözese Wien" sein, etwa wenn es darum gehe, "Priester mehr in Gemeinschaft wirken zu lassen", so der Bischofsvikar anlässlich des "Tages des Geweihten Lebens", an dem Kardinal Christoph Schönborn am 2. Februar um 15 Uhr eine Vesper im Stephansdom feiern wird.
Die Orden seien, wie auch Papst Johannes Paul II. in seinem Schreiben "Vita consecrata" (1996) festhielt, ein "Geschenk an die Kirche". Ordensgemeinschaften seien ein wichtiges Korrektiv gegenüber gesellschaftlicher Missstände und oft als "Gegenbewegungen" gegen die Nöte der Zeit entstanden. Nicht zufällig seien viele Ordensgemeinschaften wie die Franziskaner zu einer Zeit gegründet worden, als in Europa "das Streben nach Geld und Reichtum sehr stark war. Da stellten sich die Bettelorden bewusst gegen solche Einstellungen, die dem Christentum nicht entsprechen", erinnerte Bischofsvikar Zacherl.
Papst Franziskus, der als Jesuit selbst einem Orden angehört, lebe die jesuitische Bemühung um Glaube und Gerechtigkeit, das "An-die-Grenzen-Gehen, um nicht innerhalb einer festen Burg die Kirche zu verteidigen, die Offenheit, die Gemeinschaft mit den Menschen", betonte der Bischofsvikar.
Während sich einige Ordensgemeinschaften "ganz speziell der Pfarrseelsorge widmen", sollten andere Gemeinschaften davon von der Diözese freigespielt werden, um sich "ganz für ihr Charisma einbringen" zu können. Dadurch könnten sie in "größerer Freiheit und Unabhängigkeit agieren", andererseits auch ihre "großen prophetischen Gaben" ausschöpfen, "die immer wieder auf Schwächen und Mängel hinweisen und Inhalte unterstützen sollen, die ins Abseits geraten sind", sagte Bischofsvikar Zacherl.
Quelle Foto: Jesuiten Wien
[rs]