Verhältnis von Bistümern und Ordensgemeinschaften neu ordnen
Anlass für seinen Blogeintrag ist die Initiative des Bischofs von Rom Franziskus, der „Mutuae relationes“ aus dem Jahre 1978 überarbeiten will. Hagenkord steckt die Eckpfeiler des Reformfeldes Orden und Bistümer unter dem Titel "Was der Mönch in der Seelsorge zu suchen hat" so ab: "Bistümer wiederum sind das theologische Ordnungsprinzip der Kirche. Da kann – und darf – man nicht einfach ausscheren. Also genug Spannung. Glatt auflösen lässt sich das nicht. Wenn der Papst sagt, er will einerseits nicht, dass die Orden „Hilfsmaterial“ seien, andererseits kenne er die Spannungen gut, die sich zum Beispiel der Aufgabe einer Ordensniederlassung ergeben, dann legt er den Finger genau in die Wunde. Ein weiteres Reform-Thema also."
Drei Problemzonen
Hagendkord beschreibt die drei Problemzonen so. "Problem eins: Männerorden haben Priester, die nicht in der Gemeindeseelsorge eingesetzt sind. Viele Gemeinden haben keine Priester mehr, bzw. ein Priester ist für viele Gemeinde oder Gemeindeverbände zuständig. Da kommt schon mal die Frage auf, warum der Pater – zum Beispiel der Autor dieser Zeilen – eigentlich als Priester beim Radio arbeitet, was ja auch Nichtpriester können, und nicht in der Gemeindeseelsorge, wo er vielleicht gebraucht würde.
Problem zwei: Wenn ein Orden eine Institution nicht mehr halten kann, dann gibt er diese auf, ein Krankenhaus, eine Schule oder eine Hochschule etwa. Wenn es aber eine Pfarrei betrifft, wird es haarig, denn der Bischof kann nicht dasselbe tun, eine Pfarrei einfach aufgeben und sagen, das Bistum ziehe sich jetzt zurück. Ein Orden legt also das Problem auf den Schreibtisch des Bischofs, „jetzt bist du wieder dran“.
Problem drei: Viele Orden nehmen zahlenmäßig ab, vor allem in unseren Breiten. Da zieht man sich spirituell und als Organisation auf das Eigene zurück, ohne Rücksicht auf Pastoralpläne, Projektprozesse und Steuerungsgruppen. Orden denken nicht in Bistumsstrukturen, sondern – je nach Größe – weltweit."
[fk]