Franziskaner Franz Lackner als Salzburger Erzbischof in Amt eingeführt
Am Sonntag, 12. Jänner 2014, war es offiziell: Der frühere Erzbischof von Salzburg, Alois Kothgasser, übergab Lackner in einem feierlichen Festgottesdienst als symbolisches Zeichen der bischöflichen Hirtensorge den Bischofsstab. "Ich nehme den Hirtenstab fest in die Hand, um bei der Suche nach Gott und den Menschen voranzugehen", sagte der neue Erzbischof in seiner Antrittspredigt.
Kirche muss Suchende sein
Ausgehend vom heutigen Evangelium von der Taufe Jesu im Jordan wies Erzbischof Franz Lackner darauf hin, dass Johannes durch die Begegnung mit Jesus verwandelt worden sei. "Jesus muss wachsen, ich aber kleiner werden", nahm Lackner Bezug auf sein Bischofs-Leitwort. Kirche sei Zeichen und Werkzeug auf das Zentrum hin, das Jesus Christus selber ist. "Kirche muss nach dem Vorbild Johannes des Täufers eine Suchende sein, die ständig neu aufbrechen und für die Überraschungen Gottes offen sein muss".
"Als Suchende werden wir von Gott gefunden", betonte Erzbischof Lackner. Er wisse sich in der Verantwortung als Erzbischof von Salzburg getragen von der langen und bedeutsamen Geschichte Salzburgs, "durch die der Glaube tragende und gestaltende Kraft war und ist". Getragen wisse er sich auch von seiner eigenen Geschichte. "Der Glaube war da oft die einzige lebensdienliche Kraft".
Unterstützung mit aller Kraft
"Für unsere Diözese wird heute ein neues Kapitel aufgeschlagen", sagte Domdechant Hans Walter Vavrovsky in seiner Begrüßung. Das Domkapitel und sieben Vertreter aller haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter versprachen dem neuen Oberhirten, ihn "mit all unseren Kräften zu unterstützen".
Vom Erzbischöflichen Palais wurde der neue Salzburger Oberhirte von Jungscharkindern zum Dom geleitet, begleitet vom Apostolischen Nuntius Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen und dem emeritierten Erzbischof Alois Kothgasser. 223 Priester und Diakone sowie 77 Mitglieder der franziskanischen Gemeinschaft, 131 Ordensritter (Malteser, Deutscher Orden, Grabesritter etc.) feierten mit. Sogar 37 Frauen und Männer aus der Partnerdiözese Daegu/Südkorea reisten an. Mehrere hundert Steirerinnen und Steirer, davon zirka 200 Personen aus der Heimatgemeinde von Erzbischof Lackner, St. Anna am Aigen, kamen mit Autobussen.
Emotionaler Tsunami
Grußworte und gute Wünsche kamen am Ende der feierlichen Amtseinführung vom Evangelischen Superintendenten für Salzburg und Tirol, Oliver Dantine, sowie von Vertretern aus der Politik. "Mit ihrer authentischen Lebensführung waren Sie für die Menschen in der Steiermark - vor allem auch für die Jugend - ein Vorbild", sagte der steirische Landeshauptmann Franz Voves zum ehemaligen Grazer Weihbischof. Sein Salzburger Kollege Wilfried Haslauer hieß Erzbischof Lackner herzlich in dessen neuer Heimat willkommen: "Sie sind für uns Salzburgerinnen und Salzburger ein Hoffnungsbringer. Einer, auf den wir bauen können", so Landeshauptmann Haslauer. Lackner zeigte sich von den Grußworten und Wünschen überwältigt. "Ich bin seit einigen Wochen in einem "emotionalen Tsunami". Es legt sich aber langsam", sagte der Erzbischof in seinen Dankworten.
Franziskaner seit 1984
Der 1956 in Feldbach geborene Franz Lackner kam 1984 als Novize zu den Franziskanern , wo er 1989 die ewige Profess ablegte. Am 23. Juni 1991 empfing Lackner die Priesterweihe. Am 7. April 1999 wurde er zum Provinzial der Wiener Franziskanerprovinz ernannt. Im selben Jahr erfolgte die Berufung als Professor für Philosophie an der Päpstlichen Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI. in Heiligenkreuz. Am 23. Oktober 2002 erfolgte die Ernennung zum Weihbischof der Diözese Graz-Seckau und zum Titularbischof von Balecium. Papst Franziskus ernannte ihn am 18. November 2013 offiziell zum neuen Salzburger Erzbischof. Dr. Franz Lackner OFM ist somit der 90. Nachfolger des Rupertus als Bischof von Salzburg.
Quelle Fotos: Erzdiözese Salzburg/Neumayr
[rs]