Orden können gesellschaftliche Not und Schieflagen besser aufgreifen
„Kategoriale Seelsorge ist direkt bei den Menschen und verknüpft konkrete Hilfe mit Seelsorge. Ein Sechstel oder 35 Personen der Hauptamtlichen in diesem Bereich in Wien kommt aus den Ordensgemeinschaften. Die Tätigkeitsfelder der Ordensleute sind Universität, Gefangene und Haftentlassene, Aidsseelsorge, Gehörlose, Kinder und Begegnungszentrum Gesprächsinsel.“ Martin Wiesauer gab am Beginn der Konferenz einen Überblick. Er stellte fest, „dass es spannend ist, mit Orden neue Projekte zu starten.“ Der Wiener Hauptbahnhof wurde angesprochen, wo die Steyler Missionare tätig sein werden. Der Wiener Vorsitzende P. Lorenz Voith regte für den Innenstadtbreich eine neue Verknüpfung der Seelsorge an, „weil es in Wien keine konzentrierte Form der Citypastoral gibt.“ Die Wiener Vorsitzende der Frauenorden Sr. Beatrix Mayrhofer betonte das „wichtige Feld der Schulseelsorge als pastoralen Begegnungsraum“, der aber in der kategorialen Seelsorge nicht berücksichtigt ist. Wiesauer benannte seelsorgliche Sorgenkind AKH in Wien. Er räumte auch ein, „dass sich viele vor Neuem fürchten, weil das Bestehende schwer zu halten ist.“ Voith wies in diesem Zusammenhang auf die Charismen der Orden durch die Geschichte hin, „Neues anzustoßen“.
Orden sollen überall eingebunden sein
Bischofsvikar Dariusz Schutzki referierte über „Ein Jahr nach den Leitlinien“. Er spürt seit einem Jahr „einen Ruck“. Die Orden werden seit gut einem Jahr in die Arbeit umfassend eingebunden. In den Bezirken 10, 15 und 19 wird das Projekt „Pfarre neu“ bereits umgesetzt. „Es geht um einen Austausch von Charismen und Zukunftsperspektiven der Orden bis Ende 2014, um weitere Planungen vornehmen zu können“, betont Schutzi. Die Ordensgemeinschaften sind aufgerufen, ihre zukünftigen Schwerpunkte festzulegen und rückzumelden. „Jüngerschaft und Jüngerschulung waren bei der diözesanen Klausur ein zentrales Anliegen“, weiß Schutzki zu berichten. In der Diskussion wurde die doch noch vorhandene mangelnde Einbindung der Oberen und Oberinnen artikuliert. Die Rolle und mangelnde Wahrnehmung gegenüber den Diensten der Frauenorden wurde ebenfalls kritisch angesprochen. Ebenso wurden die Rahmenbedingungen wie Zulassung von Frauen zu den Ämtern als Forderung in den Raum gestellt. Schutzi: „Orden sollen überall eingebunden werden. Reklamieren sie sich hinein.“ Im Bereich Jüngerschulung verweisen die Ordensleute auf ihre vielen schon bestehenden Angebote und Kurse zur Vertiefung und Intensivierung des Glaubenslebens von Engagierten „unter anderem Namen oder Flagge“.
Am Puls der Menschen mit vielfältige Hilfen
P. Michael Zacherl wies auf die Flexibilität und die Vorreiterrollen der Orden hin, wenn er meint, „dass die Ordensgemeinschaften aus ihrer Gemeinschaft heraus bestimmte gesellschaftliche Not und Schieflagen besser aufgreifen können als andere.“ Er ermutigt ebenso, „sich einzubringen und nicht zu warten, bis jemand anruft.“ In den Anliegen werden die vielfältigen Engagements der Ordensleute sichtbar. P. Erhard Rauch sucht „Moderatorinnen und Moderatoren“ für „Wo drückt der Schuh“ am 5. Okt in Wien: „Wir wollen hier mithelfen und mitmischen.“ Sr. Beatrix Mayrhofer bittet um die Solidarität der Männerorden für das Schutzhaus für Prostituierte, „weil diese Frauen Opfer von Männern sind.“ Solidarität kann auch mit ganz praktischen Dingen gezeigt werden: Honig, Marmeladen, Einkaufsgutscheinen, Weihnachtspaketen. Mayrhofer: „Wien ist ein Zentrum von Frauenhandel. Gerade heute früh ist wieder eine Frau mit einem Neugeborenen in das Haus gekommen.“ 900 MinistrantInnen werden am 21. Sept 2013 von 10 – 18 Uhr zu Gast in verschiedenen Klöstern sein. Eine Frauenordensgemeinschaft sucht eine neue Bleibe. Die Liste der Anliegen wird taff abgearbeitet bevor es noch in getrennte Konferenzen geht.
Organisation der Ordensgemeinschaften
[fk]