Ein Spanierlein mit fröhlichen Augen
Zum Ordensleben gehört der rhythmische Wechsel von Arbeiten und Feiern, von Alltag und Fest. Dass Ordensgemeinschaften eine gute Feierkultur pflegen, zeigt sich besonders an den Gedenktagen der Ordensheiligen. Jede Gemeinschaft hat ihre eigenen Feste, fühlt sich mit außergewöhnlichen Menschen der eigenen Ordensgeschichte verbunden und feiert deren Andenken. Das gilt natürlich im Speziellen für Gründungspersönlichkeiten, wie Ignatius von Loyola eine war. Sein Sterbetag am 31. Juli 1556 wurde für die katholische Kirche, für den von ihm gegründeten Jesuitenorden und für andere Ordensgemeinschaften, die nach der Ordensregel und Spiritualität des heiligen Ignatius leben, zum jährlichen Tag der Erinnerung an diesen großen Mann der Kirchengeschichte.
Veränderung ist immer möglich
Die Jesuiten in Wien feierten mit einer Messe in Lainz, in der der Jesuit P. Martin Stark vom Jesuiten-Flüchtlingsdienst in Berlin predigte. Die Menschen lernen von Ignatius, „wie das geht, zu einem Menschen zu werden von heiterer Gelassenheit und größter innerer Freiheit“, so der 45-jährige deutsche Jesuit. Ignatius sei von einem Bewunderer und Zeitgenossen als "ein Spanierlein, klein, etwas hinkend, mit fröhlichen Augen" beschrieben worden. Faszinierend sei der Lebensweg dieses Pilgers. Wie der von Stolz, Ehrgeiz und Eitelkeit getriebene Mann sich wandelt und zu innerer Gelassenheit und tiefer Freude findet – so sehr, dass er die Leute bis heute in den Bann zieht. P. Stark: „Er zeigt mir, dass Veränderung immer möglich ist, auch dann, wenn ich mich selbst fast ohnmächtig allen möglichen inneren und äußeren Zwängen ausgeliefert fühle."
Foto: Jesuiten beim letzten österreichischen Provinzsymposium, aus den Mitteilungen der österreichischen Jesuiten
[ms]