„VinziPfarrer“ Wolfgang Pucher zum Ehrenbürger ernannt
Zwei Getränkekisten passen gut hinein, oder natürlich anderes Transportgut. Nur Lebewesen sollten nicht befördert werden in dem leichten, orangefarbenen Fahrradanhänger mit Abdeckplane. Er entspricht allen Vorschriften der Straßenverkehrsordnung und wurde vom Grazer TU-Studenten Christian Striedner in einer Bachelorarbeit entworfen. Gebaut haben ihn vier Roma aus der Slowakei in einem Sozialprojekt der „VinziWerke“. Und zwar gleich vierzig Mal. Aber auch das war zu wenig. Denn das Interesse an den praktischen Alltagsbegleitern ist so groß, dass es bereits für nächstes Jahr Wartelisten gibt.
Großer Andrang um die praktischen VinziAnhänger
„Vor drei Jahren haben wir dieses Projekt zum ersten Mal durchgeführt“, erzählt Nora Musenbichler, Koordinatorin der „VinziWerke“. Im ersten Jahr wurden 20 Anhänger gebaut, im zweiten Jahr 30, und selbst die 40 Stück heuer haben nicht ausgereicht. „Wir wollten die Anhänger auch in den Medien bewerben“, sagt Musenbichler. „Aber noch bevor wir sie bekannt machen konnten, waren alle vorbestellt.“ Die Anhänger sind nicht käuflich. InteressentInnen erhalten sie gegen eine Spende. „Die Materialkosten betragen etwa 200,- Euro“, rechnet Nora Musenbichler vor. „Die Hälfte davon haben Sponsoren übernommen. Dazu kommen etwa 10 Arbeitsstunden für das Zusammenbauen. Wir erhoffen uns eine Spende von 150-200 Euro pro Anhänger. Viele geben Gott sei Dank mehr.“
Großer Einsatz bei den Monteuren
Die Spenden kommen voll und ganz den Erbauern zugute. Christian Striedner von der TU Graz, der die Produktion anleitete, meint: „Derartige Motivation und Arbeitseinsatz habe ich bisher selten gesehen.“ Für das Projekt waren 4 Wochen vorgesehen, doch bereits nach 10 Tagen waren die 40 Anhänger fertig. Da die momentan genützte Werkstatt eine „Sommerwerkstatt“ ist, wird das Projekt voraussichtlich erst nächstes Jahr wieder durchgeführt. Es sei denn, man findet eine passende Werkstatt zur Kooperation, sagt VinziWerke-Koordinatorin Musenbichler. Interessierte können sich unter vinzihaus@vinzi.at oder 0316/58 58 00 in eine Warteliste aufnehmen lassen.
Große Ehre für den VinziGründer
Der „Erfinder“ der VinziWerke, der Lazaristenpater Wolfgang Pucher, hat unterdessen sein 50-jähriges Priesterjubiläum gefeiert. Und wurde aus diesem Anlass zum Ehrenbürger von Zerlach ernannt, jener steirischen Gemeinde, in der er aufgewachsen ist.
Bilder: Christian Striedner
[ms]