Karlskirche mit Requiem für ihren Architekten Fischer von Erlach
In der Wiener Karlskirche fand am 20. April 2023 ein Requiem für den 1723 verstorbenen Architekten Johann Bernhard Fischer von Erlach statt. (c) Erzdiözese Wien/Schönlaub
Auch der Hochmeister des Deutschen Ordens, Frank Bayard, wohnte den Feierlichkeiten bei. Für die musikalische Gestaltung sorgte der tschechische Knabenchor Boni Pueri mit einem Requiem von Leopold Hofmann (1738 – 1793). Die Anwesenheit zahlreicher Gläubiger zeuge nicht nur vom großen Interesse für das Jubiläumsjahr, sondern auch von der Lebendigkeit des Katholischen Glaubens, der die Menschen auch zum Gebet für die Verstorbenen einlade, auch ohne sie persönlich gekannt zu haben, ist der Kreuzherrenorden überzeugt. „Es ist nicht die Trauer um einen persönlichen Verlust, die uns zusammengebracht hat, sondern die Hoffnung und die Dankbarkeit, dass selbst 300 Jahre nach seinem Tod sein allergrößtes Bauwerk noch, mit uns gemeinsam, steht,“ so Abt Stockinger in seiner Festpredigt.
Auftakt zu Festreigen
Mit den Feierlichkeiten am 20. April fiel der Startschuss für weitere Veranstaltungen zum Thema Fischer von Erlach im Jubiläumsjahr. Am 14. September 2023 wird eine Ausstellung eröffnet, zeitgleich erscheint außerdem ein neues Buch des Provinzials P. Pucalik über die Symbolik der Karlskirche als Heilsort. Im Dezember wird schließlich das Fest des Apostels Thomas, des Patrons der Architekten, gemeinsam mit Menschen aus diesem Beruf gefeiert. Weitere Informationen werden zeitgerecht hier veröffentlicht. „Wir freuen uns außerordentlich, als einzige Kirche Österreichs dieses Jubiläumsjahr mit einem ehrgeizigen Programm zu begehen, das zeigt, wie sehr das Schöne mit dem Wahren und Guten in Verbindung steht,“ erklärte Kirchenrektor Pucalik.
Musikalisch umrahmt wurde das Requiem in der Wiener Karlskirche vom tschechischen Knabenchor Boni Pueri. (c) Erzdiözese Wien/Schönlaub
Kirche nach Pestepidemie erbaut
1713 gelobte Kaiser Karl VI., nach einer verheerenden Pestepidemie eine prachtvolle Kirche zu Ehren Gottes und seines Namenspatrons, des Heiligen Karl Borromäus, eines der großen Pestheiligen der Katholischen Kirche, zu erbauen. Im darauffolgenden Jahr wurde ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben, den letztlich der Grazer Architekt Fischer von Erlach gewann. 1716 begannen die Bauarbeiten, die Fischer bis zu seinem Tod am 5. April 1723 leitete. Die Arbeiten wurden von seinem Sohn, Josef Emmanuel Fischer von Erlach, fortgesetzt. 1733 übertrug Kaiser Karl VI. dem Kreuzherrenorden mit dem roten Stern die Karlskirche zur immerwährenden Verwaltung. 1736 wurde der Kirchenbau schließlich vollendet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Weiterlesen:
Ritterorden der Kreuzherren mit dem roten Stern
Website der Wiener Karlskirche
[teresa bruckner]