Beruf, Alltag, Freizeit und Glaubenspraxis soll nicht allzuweit auseinanderklaffen
"Es gehe bei dieser Akademie nicht um einen nostalgischen Rückblick auf frühere angeblich bessere Zeiten, sondern vielmehr um die religiöse Entwicklung von Männern heute, nach vielen gesellschaftlichen Veränderungen, 50 Jahren nach dem 2. Vatikanischen Konzil, in einer Zeit rasanter Säkularisierung und gewaltiger Umbrüche in Kirche und Welt", so Haidinger zu den Männern und Frauen im Stadtsaal Melk. "Für die religiöse Entwicklung von Männern sei es wichtig, dass Glaube, Alltag, Freizeit und Glaubenspraxis nicht zu weit auseinanderklaffen, betonte der Abtpräses. "Zum Glauben wird man nicht erzogen, sondern bewogen", sieht Haidinger eine von seinen fünf Thesen. Weiters sieht er als wichtig an, dass Männer unter Männer über ihre Lebens- und Glaubenspraxis reden können. Er sieht weiter die KMB als Glaubensschule. Abschließend meint Haidinger in seinen ermutigenden Ausführungen: "Worte bewegen, Beispiele reißen mit."
Wachsen im Glauben heißt bewegen
"Wachsen im Glauben heißt in Bewegung sein", hob der Theologe und Mediensprecher der Ordensgemeinschaften Österreich Ferdinand Kaineder in seinem Referat bei der Sommerakademie der Männer hervor: "Es ist wichtig, dass wir uns persönlich von der Ebene der Institution, der Normen und Gesetze aufschwingen zu einem persönlichen Glauben, der bestimmten christlich inspirierten Werten folgt. Instituionelle kirchliche Religiolität ist heute out und spirituelle Community Religion ist im Kommen." Die KMB hat die Chance, diese neuen Communities zu ermöglichen und zu förden. Kaineder schilderte anhand seiner Erfahrungen von verschiedenen Weitgeh-Projekten, dass Weitgehen heilsam ist und vieles in Bewegung und Entwicklung bringt: "Dabei wird die körperliche Dimension einer Veränderung erlebbar. Die Kraft kommt im Gehen so wie der Glaube im/durch Leben kommt. Mental lernt man, auf ein Ziel hinzugehen und mit den Unannehmlichkeiten des Lebens gelassener umzugehen. Auf der spirituellen Ebene erfahre ich durch das Weitgehen immer wieder eine Vereinfachung und Fokusierung auf das Wesentliche. Das Vater unser mehrmals am Tag zu beten in verschiedensten Umgebungen ist „spirituell spannend“. Das Gehen lehrt mich: Das Leben kommt mir entgegen und die tiefe Haltung der Dankbarkeit erfasst mich. Was der theologische Begriff Gnade meint, wird beim Gehen täglich als Geschenk erlebt."
www.kmb.or.at
[kathpress, fk]