Sr. Karin Weiler über Hildegard Burjan in Brüssel
Im Rahmen des Morgengebetes am 25. 6. 2013 in der Chapel for Europe hat Sr. Karin Weiler CS aus Wien die Selige Hildegard Burjan als Beispiel für eine politisch engagierte gläubige Frau vorgestellt. Die gebürtige Jüdin ließ sich im Alter von 25 Jahren taufen und zog 1919 als einzige Frau der Christlichsozialen Partei Österreichs ins österreichische Parlament ein. In ihrem sozialen wie auch politischen Engagement setzte sie sich für gerechte Arbeitsbedingungen von Frauen und gegen Kinderarbeit ein. Während ihrer knapp zweijährigen parlamentarischen Tätigkeit setzte Hildegard Burjan viele Initiativen: Sie stellte Anträge auf Ausweitung des staatlichen Mutter- und Säuglingsschutzes und forderte die Anstellung von »Hauspflegerinnen« für Wöchnerinnen durch die Krankenkasse. Am Bildungssektor setzte sie sich für den Ausbau der Frauen- Aus- und Weiterbildung ein. Außerdem forderte sie eine Erhöhung des Budgets für die Mädchenschulbildung sowie die Gleichstellung von Mann und Frau im Staatsdienst. Eines ihrer wesentlichen Verdienste war die Verabschiedung des »Hausgehilfinnengesetzes«, womit für diesen Berufsstand erstmals Rechtsgrundlagen für die Arbeits- und Lohnbedingungen geschaffen wurden. Der Abgeordneten Hildegard Burjan gelang es in diesem Falle über Parteibarrieren hinweg, in der von beiden Seiten oft sehr ideologisch geführten Diskussion einen Konsens zustande zu bringen. 1919 gründete Burjan in Wien die Schwesterngemeinschaft Caritas Socialis mit dem Auftrag, soziale Not zu lindern.
Die Einzelveranstaltungen der "Woche der Hoffnung" finden in mehreren Brüsseler Kirchen statt. Sie sind so terminisiert, dass EU-Bedienstete sie während der Mittagspausen und nach Büroschluss besuchen können.
[fk]