28 Tablets als Unterrichtsmittel
„Wie sieht das Klassenzimmer der Zukunft aus?“ Diese Frage, die der Kurier auf seiner IT-Seite futurezone.at an Schulklassen in Österreich gestellt hat, haben 58 Klassen mit ihren Ideen beantwortet. Die 3b der „HLK“ der Schulschwestern Notre Dame in Freistadt hat gemeinsam mit ihrem Informatiklehrer Martin Salchegger das beste Zukunftskonzept vorgestellt und hat damit den Hauptpreis des Zukunftswettbewerbs gewonnen: Eine Komplettausstattung der Schulklasse mit Samsung-Tablets und einem E-Board, alles vernetzt und interaktiv einsetzbar. T-Mobile stellt dazu einen Gratis-Breitbandzugang für 2 Jahre zur Verfügung.
SchülerInnen entwickeln Lernprogramme
Die Idee, die die Schülerinnen und Schüler entwickelt haben, setzt sich weniger mit der Frage auseinander, wie ein Klassenzimmer der Zukunft ausgestattet sein muss, sondern damit, was die Jugendlichen mit dieser Ausstattung machen. Sie haben ein Lernkonzept entwickelt, das Internet-Applikationen für alle Unterrichtsfächer, nicht nur für Informatik, integriert. „Manche Schüler tun sich in Mathematik leichter, andere wiederum in Naturwissenschaften oder in Sprachen“, beobachtet Martin Salchegger. „Wer sich in einem Fach sicherer ist, wird in einem ersten Schritt unseres Projekts Applikationen für dieses Fach, die es bereits gibt, suchen und testen.“ Der nächste Schritt ist die Entwicklung neuer Apps und die Entwicklung eines Leitfadens für den Unterricht mit Apps. Das Erstellen von Lernprogrammen gehört zum anspruchsvollsten Teil des Projekts. Informatikprofessor Salchegger überlegt eine projektbezogene Zusammenarbeit mit der IT-Fachhochschule in Hagenberg in der Nähe von Freistadt und mit der Pädagogischen Hochschule in Linz, wohin er bereits als Lektor Kontakte geknüpft hat.
Smart Pupils 4 smart schools
Das Gewinnerkonzept „Smart Pupils 4 smart schools“, mit dem die 3b der HLK den Hauptpreis gewonnen hat, haben die 28 SchülerInnen der Klasse gemeinsam mit dem Informatikexperten entwickelt. „In einem Brainstorming haben wir Ideen gesammelt, die ich dann zusammengefasst und noch einmal zur Diskussion mit der Schulklasse in den Raum gestellt habe“, beschreibt Salchegger den Entwicklungsprozess. „Dass wir den Preis wirklich gewinnen, haben wir kaum zu hoffen gewagt.“ Per Online-Abstimmung wurden zunächst die 10 beliebtesten Konzepte ausgewählt, eine Fachjury entschied dann, welche vier Klassen den Hauptgewinn erhalten, um ihre Ideen umzusetzen. Da die Schülerinnen und Schüler bereits im Sommer-Pflichtpraktikum sind, haben 10 von ihnen stellvertretend für die ganze Klasse den Preis entgegengenommen.
Die Höhere Lehranstalt für Kommunikation und Mediendesign ist ein Schulversuch der Höheren Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe der Schulschwestern Notre Dame in Freistadt. Der Schulversuch legt den Schwerpunkt auf Medien anstelle von Hauswirtschaft und wird voraussichtlich ins Regelschulsystem übernommen.
[ms]