Die älteste Ordensfrau Kärntens feiert ihren 100. Geburtstag
Ein besonderes Jubiläum feiern die Klagenfurter Ursulinen: Sr. Henrika Kroiß feiert heute, 18. Juni 2013, ihren 100. Geburtstag. Sie ist damit die älteste Ordensfrau Kärntens. Die Priorin der Ursulinen der Römischen Union, Sr. Dr. Maria Elisabeth Göttlicher, freut sich über die geistige und körperliche Rüstigkeit der Jubilarin. Sie ist dankbar, dass Sr. Henrika „heute die Gemeinschaft im Gebet mit trägt und stärkt“.
Sr. Henrika blickt auf ihr 100-jähriges Leben mit großer Dankbarkeit zurück. "Ich habe die Kirche, die Kinder, die ich unterrichtet habe, und meine Heimat immer geliebt, glühend und verantwortungsbewusst", so die Jubilarin: "Mein Leben ist voll Dankbarkeit für meine Ordensberufung, die Hingabe an Gott und die Kirche und in besonderer Sorge um die Jugend." Sr. Henrika Kroiß spricht fließend Russisch und Englisch.
Henrika Kroiß wurde am 18. Juni 1913 als Tochter eines Eisenbahners und einer Kleinbauerstochter in Saalfelden geboren, besuchte die Volks- und Bürgerschule der Ursulinen Salzburg und anschließend die Lehrerbildungsanstalt, wo sie 1933 maturierte. Im gleichen Jahr trat sie in den Orden der Ursulinen in Salzburg ein und absolvierte das Noviziat in Linz. Nach ihrer Profess 1936 in Salzburg legte Sr. Henrika die Lehramtsprüfung ab. Bis 1938, als die katholischen Schulen vom nationalsozialistischen Regime geschlossen wurden, war sie als Lehrerin tätig.
Ab 1939 war Sr. Henrika ein Jahr lang in Rom und bereitete sich auf ihren Missionseinsatz vor. Von 1940 bis 1950 war sie im Missionseinsatz in der Mandschurei (damals chinesisch-russisches Grenz- und Konfliktgebiet), wo sie im Apostolat für junge Russinnen als Erzieherin tätig war. Nach einem Jahr in Rom kehrte sie 1951 nach Österreich zurück, wo sie in den folgenden Jahren an Volksschulen der Ursulinen in Salzburg, Klagenfurt und Wien als Lehrerin wirkte.
Auf eigenen Wunsch ging Sr. Henrika 1957 nach Brasilien, wo sie sich in erster Linie um russische Mädchen, die aus der Mandschurei ausgewiesen wurden, kümmerte. Aus gesundheitlichen Gründen musste Sr. Henrika diesen Missionseinsatz 1966 aufgeben. Die "Russenmission" in Brasilien blieb ihr aber ein besonderes Anliegen, und so ist sie bis heute mit ehemaligen Schülerinnen aus ihrer Missionstätigkeit noch in Verbindung.
Seit 1967 lebt Sr. Henrika bei den Ursulinen in Klagenfurt. Sie war hier Lehrerin, Leiterin des Halbinternates und hat sich bis weit über ihren 90. Geburtstag hinaus um das tägliche freiwillige Morgengebet der Kinder vor Unterrichtsbeginn gekümmert.
Quelle: kathpress, Katholische Kirche Kärnten
[ms]