Ordensgemeinschaften waren ursprünglich Laienbewegungen
„Nach 3-7jähriger Vorbereitungszeit werden sich in diesem Jahr 11 Männer endgültig durch ihre Profess einer Ordensgemeinschaft anschließen“, erklärte P. Erhard Rauch als Generalsekretär der Superiorenkonferenz der Männerorden die vorliegenden Zahlen und stellt sie für die Ordensgemeinschaften in einen größeren geschichtlichen Zusammenhang: „Ursprünglich waren die Orden eine Laienbewegung, die auf eine bestimmte Herausforderung ihrer Zeit Antwort zu geben versucht haben. So trugen die Gemeinschaften wesentlich zur Breitenwirkung von Bildung, Gesundheitswesen, sowie zur Sorge für die alten, kranken und behinderten Menschen bei. Erst im Laufe der Zeit wurden die Priester in den verschiedenen Orden zur Mehrheit. Gerade in der Zeit nach Josef II fanden sie ihre Einsätze in Pfarrgemeinden als Pfarrer. Nach dem Tiefpunkt 2010 mit 8 Priesterweihen bei den Orden waren die Jahre 2011 mit 24 und 2012 mit 19 Priesterweihen wieder erwartungsvoller. Mit 13 Priesterweihen sind wir wieder zurückgefallen.“
Besinnung auf das Gründungscharisma
Rauch betont in diesem Zusammenhang: „Heute besinnen sich die Gemeinschaften wieder stärker auf ihr Gründungscharisma und versuchen bewusster das Leben in Gemeinschaft zu verstärken. Die drei klassischen Ordensgelübde helfen dabei. Armut meint heute, nicht alles brauchen, was angeboten wird oder zur Verfügung steht. Einfach mit weniger leben und dem Wesentlichen auskommen ist eine Botschaft, die unsere Gesellschaft bitter nötig hat. Das Gelübde der Ehelosigkeit und Keuschheit bedeutet, nicht alles verwirklichen, was möglich ist, um sich ganz in den Dienst der Menschen stellen zu können. Gehorsam heißt heute nicht alles einfach egoistisch durchzusetzen, sondern im gemeinsamen Hinhören den Willen Gottes zu ergründen und ihm im Blick auf die Gemeinschaft und dem Sendungsauftrag zu folgen.“
Junge Menschen sind gefragt
Rauch ist überzeugt, dass heute Menschen notwendig und gefragt sind, „die mit ihrem Leben zeigen, dass es doch ‚mehr als alles‘ gibt.“ Auch wenn die Zahl bei den Novizen heuer rückläufig ist, so betont P. Erhard Rauch als Generalsekretär und als Provinzial der Salvatorianer: „Deshalb ist es besonders erfreulich, dass in diesem Jahr 16 Novizen sich bewusst in einer Ordensgemeinschaft auf den Weg machen. Sie prüfen für sich ihre Berufung und ob eine solche Lebensweise in einer der Gemeinschaften, egal ob als Priester oder Laie, ihrem Leben Freiheit für Gott und die Menschen bringen kann.“
Ordenspriesterweihen: 2013: 13 | 2012: 19 | 2011: 24 | 2010: 8
Ewige Professen (nicht an die Priesterweihe gebunden): 2013: 11 | 2012: 19 | 2011: 19 | 2010: 31
Novizen: 2013: 16 | 2012: 31 | 2011: 27 | 2010: 40
Bericht auf ORF Religion
[fk]