Innsbrucker Franziskaner feiern
Am 14. Februar 1563 wurde das ursprünglich als Grabeskirche für Kaiser Maximilian I. erbaute Gotteshaus eingeweiht. „Das Jubiläum der Kirche ist Ansporn und Motivation für uns, weiterhin gute Seelsorge an der Innsbrucker Franziskanerkirche anzubieten, ein weites Herz zu haben für die verschiedensten Gruppen und Leute, die unseren Dienst suchen“, sagt Pater Felix Gradl vom Innsbrucker Franziskanerkloster.
Jubelmesse und Herz-Jesu-Gelöbnis
Den Auftakt der Jubiläumsfeiern bildete eine Schubert-Festmesse mit dem A-cappella-Chor der Hofkirche zum Herz-Jesu-Sonntag am 9. Juni 2013. Abt German Erd von Stift Stams war Hauptzelebrant, Franziskanerprovinzial P. Oliver Ruggenthaler predigte, die Repräsentanten und Repräsentantinnen des Landes Tirol und der Stadt Innsbruck feierten mit und erneuerten im Rahmen des Gottesdienstes das Herz-Jesu-Gelöbnis des Landes Tirol.
Franziskaner beteten für den (verstorbenen) Kaiser und sein Haus
Die Seelsorge der Franziskaner an der Innsbrucker Hofkirche geht auf den Enkel Maximilians I. zurück, nämlich auf Ferdinand I., der Kirche und Grabmahl erbauen ließ und für das bleibende Seelenheil des Kaiserhauses sorgte, indem er Franziskaner aus Venedig holte, die das Franziskanerleben in Innsbruck aufbauten. Bald wurden sie von deutschen Franziskanern abgelöst. Von Josef II. aufgelöst, kehrten die Franziskaner 1832 zurück und dienen seither wieder an der Hofkirche.
Musikraritäten kommen zur Aufführung
Am Franziskustag, dem 4. Oktober 2013, erklingt um 20 Uhr in der Hofkirche franziskanische Musik mit Originalinstrumenten aus dem 18. Jahrhundert. Geschichts- und Kulturinteressierte können an der Führungsreihe "Highlights in Marmor" über das leere Maximilians I.-Grab und die "Schwarzen Mander" teilnehmen, dazu gibt es auch ein Kinderprogramm. Am Sonntag davor, dem 29. September 2013, beteiligen sich 80 Musikerinnen und Musiker an der musikalischen Gestaltung eines Festgottesdienstes. Die Musik stammt von Pater Peter Singer, einem im 19. Jahrhundert berühmten Musiker und Franziskaner. Die Noten hat man in Reutte wiederentdeckt, sie stammen aus den jüngeren Lebensjahren des Komponisten.
Schwarze Männer
Ihren Beinamen „Schwarzmander-Kirche“ verdankt die Kirche 28 überlebensgroßen Bronzestatuen, die Maximilian I. per testamentarischer Verfügung in der Hofkirche aufstellen ließ. Sie stellen die Verwandten Maximilians und dessen Vorbilder dar und wurden von seinem Enkel, Kaiser Ferdinand I. aufgestellt. Maximilians Grab blieb leer, da er nach seinem Tod 1519 in Wiener Neustadt beerdigt wurde. Berühmter Grabesort ist die Hofkirche dennoch, da der Freiheitskämpfer Andreas Hofer hier 1823 im linken Seitenschiff seine letzte Ruhe fand, nachdem ihn österreichische Kaiserjäger aus dem ursprünglichen Grab in Mantua heimlich exhumiert hatten.
Quelle: Franziskaner, kathpress
Fotos: Franziskaner, H. Wieser
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