Frauenorden sind gut vernetzt
15 leitende Ordensfrauen aus allen Teilen Österreichs kamen trotz der wegen Hochwassers unsicheren Verkehrslage am 5. Juni 2013 nach Salzburg, um anstehende Themen zu besprechen, die nicht mehr warten sollten. Die Vernetzung der Frauenorden miteinander ist ein wichtiger Punkt, dafür braucht es gute Strukturen, die gerade neu entwickelt werden. Die Kommunikation über Ordensgrenzen hinweg ist ein großes Thema der Frauenorden. „Die Situation in Kirche und Gesellschaft ist im Wandel“, sagt Sr. Beatrix Mayrhofer, Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden (VFÖ). „In unseren Werken arbeiten wir immer stärker mit Laien zusammen. Da stellt sich die Frage: Was sind die Kernaufgaben der Ordensfrauen? Diese Frage verbindet uns.“ Außerdem teilen die Ordensgemeinschaften miteinander das Thema des Kleinerwerdens. Die Aufgaben der Ordensfrauen wandeln sich, während ihre Zahl kleiner wird. Auch das verstärkt die Kooperation der Frauenorden miteinander.
Zusammenarbeit beginnt im Noviziat
Ein gemeinsames Anliegen der Frauenorden ist auch eine gute Anfangsausbildung für neue Ordensfrauen. Daher hat die Vereinigung der Frauenorden Österreichs einen ordensübergreifenden Noviziatslehrgang gestaltet, der im Herbst bereits zum dritten Mal beginnt. Er läuft über zwei Jahre, umfasst sechs Lehrgangswochen und wird laufend weiterentwickelt. Der Noviziatslehrgang und der daran anschließende Junioratslehrgang waren weitere Themen der VFÖ-Präsidiumstagung in Salzburg.
Frauenarmut macht vor Klostermauern nicht halt
Ein Problem, das nur Frauenorden betrifft, bei Männerorden in dieser Form nicht existiert, ist die finanzielle Notlage der kontemplativen Gemeinschaften. Also der Orden, die ihre Aufgabe verwirklichen, indem sie ihre Lebenszeit dem Gebet für andere zur Verfügung stellen. „Die Wohltäter sterben, neue Gönner finden sich schwer“, berichtet Sr. Beatrix Mayrhofer. Diese Frauenorden verfügen weder über Besitz noch über sonstige Einkommensquellen, mit Ausnahme etwa der Paramentik. Kontemplative Männerorden gibt es kaum, und wenn, dann leben sie von einem Wirtschaftsbetrieb (wie der Schnapsbrennerei der Trappisten zum Beispiel) oder von der Seelsorge (Karmeliten zum Beispiel wirken oft als Priester in Gemeinden). Damit die beschaulichen Orden, wie sie auch genannt werden, nicht buchstäblich verhungern, hat die Vereinigung der Frauenorden einen Solidaritätsfonds eingerichtet. Aktive Orden, die von ihren Einkünften leben, springen ein, damit die kontemplativen Orden überleben. „Die Solidarität untereinander ist stark, sie liegt uns sehr am Herzen!“, so die VFÖ-Präsidentin.
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