Bunte Blumenwiese statt Vereinheitlichung
Trotz zaghafter Ansätze des „Diversity-Managements“, des konstruktiven Umgangs mit Verschiedenheit, herrscht ein starker Trend, die Gesellschaft zu vereinheitlichen. Dieselbe Kommunikationstechnik, dieselbe Mode, dieselben Werte – und das möglichst weltweit. So scheint das Ideal zu lauten. Bei den Ordensgemeinschaften ist es anders: Sie setzen ganz verschiedene Prioritäten, leben unangepasst und schätzen ihr Anderssein. Manche Ordensgemeinschaften machen Streetwork und Asylberatung, andere bewahren Kulturschätze. Wieder andere schützen die Würde von pflegebedürftigen Personen, und dann gibt es noch welche, die einfach da sind und für andere beten.
Pfingsten ist das Fest der Überraschung
„Wenn scherzhaft von der unübersehbaren Vielfalt der Frauenorden gesprochen wird, ist das für mich die bunte Blumenwiese Gottes“, sagt die Präsidentin der Frauenorden Österreichs, Sr. Dr. Beatrix Mayrhofer. Gerade die bunte Vielfalt der weiblichen Gemeinschaften zeigt etwas von der sprudelnden Kreativität Gottes, mit der er die Menschen immer wieder überrascht. „Gott ist ein Gott der Überraschung!“, spricht Sr. Beatrix Mayrhofer aus Erfahrung, „Gott findet immer neue Wege, den Menschen seine Liebe zu zeigen“. Auch die Frauenorden haben immer neue Möglichkeiten gesucht und gefunden, auf die Nöte und Bedürfnisse der Gesellschaft in einer ganz bestimmten Zeit zu reagieren. Das sieht Sr. Beatrix Mayrhofer auch heute als ihre Aufgabe. „Die Gewissheit, dass alles aus einem Geist entspringt, ermöglicht eine unglaubliche Pluralität.“
Das Pfingstfest nennt Sr. Beatrix Mayrhofer das Fest der Überraschung. Zu Pfingsten, das 2013 auf den 19. Mai fällt, erinnern sich Christen an ein Ereignis aus der Zeit nach dem Tod und der Auferstehung Jesu, als der Heilige Geist die verunsicherten Jünger Jesu erfüllte und sie begannen, von ihrer Geschichte mit Jesus zu erzählen.