Das Spiel mit den Farben lässt mich nicht los
„Treten sie ein in den Dialog mit meinen Bildern“, lädt die Künstlerin Heidrun Bauer die BesucherInnen der Ausstellung ein und lässt alle wissen: „Malen ist mir schon in die Wiege gelegt worden. Durch eine schwere Krankheit bin ich wieder auf meine ursprünliche Begabung zurückgeworfen worden. Das Spiel mit den Farben lässt mich seitdem nicht mehr los.“ Pater Albert Gabriel, Rektor der Donau City Kirche und auch Salvatorianer, ist erfreut, „dass heute Kunst und Kirche wieder mehr zusammenkommen“. Durch die Entfernung in den letzten Jahrzehnten ist die „Kunst vielleicht inhaltsloser und die Kirche kühler geworden“. Dabei ist P. Albert angesichts der gezeigten Bilder überzeugt, „dass Kunst der Kirche hilft, Gott zu erspüren, zu begreifen, zu sehen und zu hören. Gerade künstlerisch begnadete Menschen vertiefen und erweitern unsere Sichtweisen.“ P. Albert charakterisiert die Künstlerin Heidrun Bauer auch als Ordensfrau: „Sie ist eine typisch moderne Ordensfrau, selbstbewusst und emanzipiert, hoch gebildet und ausdrucksstark.“
Wie ist das, wenn man einen Pinsel oder ein Schreibgerät in die Hand nimmt?
"Es ist wie wenn man angeschlossen ist an eine Quelle, die nicht einfach in einem selber liegt. Ich darf so eine Art Kanal sein für das, was in die Welt kommt, damit andere eine Botschaft empfangen können. Diese Quelle ist für mich Gott und ich darf Werkzeug sein."
Wie ist das als Mitglied einer Ordensgemeinschaft?
"Ich weiß, wohin ich mich gebunden habe und das macht mich frei, mich weit hinauslehnen zu können. Je weiter man sich hinauslehnt und je extravaganter man etwas sagen will, umso wichtiger ist es heute zu wissen, wo man verankert ist."
Was lösen ihre Bildern bei Menschen aus? Was hören sie da?
"Ich erinnere mich speziell an einen Mann, der gemeint hat, er könne sich die Bilder nicht lange anschauen, weil diese Bilder so zentrieren. Die Bilder haben eine Mitte und das halte ich fast nicht aus. Der Mann hat gespürt: Die Bilder sprechen diese Mitte an."
Wo ist die Welt heute heil und wo unheil?
"Im Innersten des Menschen ist heute das Heil am meisten bedroht. Es strömt heute so viel ein und das bleibt die Frage: Wer lehrt und hilft uns, die Geister zu unterscheiden. Was ist nur schillernd und was ist das Licht. Wie können wir neu lernen, das Leben zu finden. Gott will nichts anderes, als dass wir leben. Das geschieht in einer großen Freiheit, von innen her. Wir haben von Gott einen Kompass bekommen und wir müssen wieder lernen, ihn anzuwenden."
Buchpräsentation 'Glaubensspuren" am 22. Mai 2013 um 19 Uhr in der Buchhandlung Herder, Wollzeile 33, Wien.
http://www.salvatorianerinnen.at
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