Nicht der Erfolg sondern die Wirkung ist entscheidend
„Es kommt uns bei unserem Wirtschaften nicht auf den Erfolg, sondern auf die Wirkung an“, stellte der Vorsitzende der Superiorenkonfenz, die neben Industriellenvereinigung, evangelische Akademie und Katholische Aktion Mitveranstalterin am ersten Kongress für christliche Führungskräfte war, in den Mittelpunkt: „Es geht nicht um Gewinnmaximierung , sondern um ein faires und nachhaltiges Wirtschaften.“ Fürnsinn brachte den etwa 250 KongressteilnehmerInnen die Regeln des hl. Augustinus näher, der die Aufgabe der Führungskraft darin siieht, zurechtzuweisen, Mut zu machen, den Menschen anzunehmen und Geduld zu haben. Fürsinn sieht die heute eher technischen Managementmethoden kritsch: „Die Personwürde wird heute oft in Frage gestell durch ein naturalistisches Reduktionsmodell des Menschen. Denken sie an die Hirnforschung, die den Anschein erweckt, der Mensch sei nur mehr Gehirnströme.“ Er verwies auch darauf, „dass Arbeit nicht abgewertet werden darf, sondern in sinnvolle Tätigkeit verwandelt werden soll“. Außerdem plädierte er dafür, „dass Gerechtigkeit mit Liebe ergänzt wird“. Fürnsinn hob Sinn und Nutzen der Tätigkeit der Orden und ihrer Werke wie Spitäler, Schulen hervor und erntete dafür langen Applaus.
Werte tun
Der dreitätgige Kongress war ein besonderer Impuls für die Teilnehmenden, weil er mit hochkarätigen Referenten bestückt war. Besonderen Eindruck hat der „bunte und prophetische“ tschechische Ökonom Tomas Sedlacek gleich am ersten Tag hinterlassen. „Ökonomie hat heute keine Seele und drain verkaufen Menschen ihre Seelen.“ Er plädiert für eine Re-Ökonomisierung mit dem Menschen als Subjekt. Als Hauptreferenten waren Werner Tiki Küstenmacher, Bischof Michael Bünker, Univ. Prof. Clemens Sedmak und der Jesuit P. Klaus Mertes eingeladen. Letzterer referierte zum Thema „Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser.“ Sedmak brachte mit seinem Vortrag Aspekte einer „Innen-Ökonomie“ in den Kongress ein. In den hochkarätig besetzten Workshops brachte zum Beispiel die Generaloberin der Waldbreitbacher Franziskanerinnen Sr. Basina Kloos ihre Erfahrung als Führungskraft eines 20.000-Mitarbeiter-Betriebes ein: „Starke MitarbeiterInnen sind Voraussetzung für einen guten Betrieb.“ Univ. Prof. Christian Friesl von der IV betonte in der Schlussrunde, dass er in verschiedensten Funktionen tätig ist und den Wunsch hat: „Ich möchte einer sein.“ Der Vorsitzende des Trägervereines des Kongresses P. Erhard Rauch stellte in Aussicht, dass der Kongress in zwei Jahren wieder stattfinden wird und hegte den Wunsch, „dass sich die Vielfalt christlicher Führungsmodelle in der Vielfalt der TeilnehmerInnen widerspiegelt“.
[fk]