Hoher Verwaltungsaufwand bei ausländischen Patienten
Der Winter ist zu Ende, und das Krankenhaus Schwarzach zieht Bilanz über die intensive Pistenunfall-Saison: Mehr als 4.700 Patienten aus 53 Nationen wurden nach Ski- oder Snowboardunfällen versorgt, die "Gäste" stammten unter anderem aus so ski-exotischen Ländern wie Namibia, Peru oder Singapur. Viel Aufwand bedeutet für das Spital im Salzburger Pongau auch das Einbringen der Behandlungskosten für ausländische Patienten. Diese betragen aktuell rund 6,7 Mio. Euro. "Es war ein harter Winter, aber mein gesamtes Team hat hervorragend gearbeitet", zeigt sich Manfred Mittermair, Primar an der Unfallchirurgie im Kardinal Schwarzenberg‘schen Krankenhaus, zufrieden. Er hat die Leitung der Abteilung im Vorjahr von Dr. Franklin Genelin übernommen und seine erste Skisaison als "Chef" gut überstanden: "Alle ÄrztInnen, Pflegekräfte und SekretärInnen waren hochmotiviert, nur so lassen sich die hohen Belastungen in dieser Zeit auch gut bewältigen."
Individuelle Betreuung trotz hoher Frequenz
Immerhin kommen im Winter täglich bis zu 160 verletzte Patienten in die Schwarzacher Unfallchirurgie, rund 13 Prozent davon werden operiert. "Wir legen großen Wert darauf, trotz der hohen Frequenz alle Patienten möglichst individuell zu betreuen und schnell wieder auf die Beine zu bringen", betont Mittermair. Sein 22-köpfiges Team hat es in der Skisaison neben den klassischen Brüchen vor allem mit Knieband- und Wirbelverletzungen zu tun, rückläufig sind hingegen schwere Kopfverletzungen. "Hier bewährt sich eindeutig das immer mehr verbreitete Tragen von Sturzhelmen", erklärt der Primar. Die meisten Pistenunfall-Patienten kommen aus Österreich (37 Prozent) und Deutschland (30 Prozent). Touristen aus Dänemark belegen im heurigen Winter noch vor Holland den unrühmlichen dritten "Stockerlplatz" in der Statistik des Pongauer Schwerpunkt-Spitals. Die vielen Patienten aus dem Ausland stellen für das Krankenhaus Schwarzach auch eine große Herausforderung in finanzieller Hinsicht dar, ist die Abrechnung und das Einbringen der Forderungen doch erheblich aufwendiger und vor allem zeitintensiver als bei österreichischen Versicherten.
Auslandsforderungen steigen, Inkasso dauert bis zu 18 Monate
So summierten sich die offenen Forderungen des Spitals an ausländische Gastpatienten mit Ende 2012 auf über 6,7 Mio. Euro. Das bedeutet einen Anstieg um knapp sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr. "Spitzenreiter" ist hier Deutschland mit rund 4,2 Mio. Euro an offenen Patientenrechnungen, dahinter folgen die Niederlande (0,8 Mio. Euro) und Großbritannien (0,3 Mio. Euro). Aufgrund EU-rechtlicher Bestimmungen haben viele ausländische Patienten den gleichen Zugang wie Österreicher zu allen staatlichen Gesundheitsdienstleistungen. Die Kosten müssen dann in einem aufwändigen Prozess mit dem jeweiligen ausländischen Versicherungsträger abgerechnet werden. Dabei dauert das Inkasso oft bis zu 18 Monate.
Quelle: Krankenhaus Schwarzach
[ms]