Johanniter und Malteser feierten gemeinsam
Malteser helfen 15 Millionen Menschen weltweit
Bekannt sind die katholischen Malteser durch ihre humanitäre Hilfe in über 120 Ländern weltweit, wobei laut Angaben des Ordens 15 Millionen notleidende Menschen unabhängig von deren Herkunft, Religion oder politischer Überzeugung erreicht werden. In Österreich arbeiten derzeit insgesamt 1.800 Menschen Großteils als unbezahlte Freiwillige in den einzelnen Werken des Malteserordens.
Johanniter-Hilfe expaniert
Weltweit zählt der evangelische Johanniterorden über 4.000 evangelische Ritterbrüder. In den Werken engagieren sich in Österreich rund 900 Mitarbeiter ehren- und hauptamtlich sowie als Zivildiener. Der Johanniterorden betreibt in Europa Hilfswerke in 14 Ländern. Im Nahen Osten ist er durch die Johanniter-Augenklinik in Jerusalem vertreten. Die Johanniter-Unfall-Hilfe in Österreich ist eine vergleichsweise junge Organisation. Sie wurde 1974 als klassische Rettungsorganisation gegründet. Damals starteten die Johanniter in Wien mit einem Krankentransportwagen. Heute sind die Johanniter in den unterschiedlichen sozialen Bereichen in Wien, Innsbruck, Patergassen und Orth an der Donau tätig.
Gemeinsame Ordensgeschichte
Die Orden gehen in ihren Anfängen auf die Mitte des 11. Jahrhunderts zurück. Damals sollen Kaufleute aus dem süditalienischen Amalfi vom Kalifen von Ägypten die Genehmigung erhalten haben, in Jerusalem eine Kirche, einen Konvent und ein Hospital zu errichten, in dem den Pilgern ohne Unterschied des Glaubens und der Rasse Schutz und Obdach gewährt werden sollte. Mit der Bulle "Piae Postulatio Voluntatis" wurde die Hospital-Bruderschaft "vom Hl. Johannes zu Jerusalem" unter der Leitung des Seligen Gebhard von Papst Paschalis II. zu einem Orden erhoben. Mit der Bulle vom 15. Februar 1113 stellte der Papst das Hospital bzw. den Orden unter den Schutz des Heiligen Stuhles, mit dem Recht, seine Leitung frei zu bestimmen, unabhängig von religiösen oder Laienautoritäten. Mit der Bulle waren Privilegien wie etwa die Befreiung von der Zehentpflicht verbunden. Weitere Privilegien für den ältesten bestehenden kirchlichen Laienorden und zugleich ältesten Krankenpflegeorden folgten.
Getrennte Wege nach der Reformation
1309 übernahm der Ritter- und Hospitalorden die Herrschaft über die Insel Rhodos. Die osmanische Eroberung der Insel führte 1565 zur Verlegung der Zentrale nach Malta. Seit 1834 hat der Malteserorden seinen Sitz in Rom. Er ist ein Völkerrechtssubjekt und unterhält mit 104 Staaten der Welt volle diplomatische Beziehungen und hat weltweit Hilfswerke gegründet. Der evangelische Johanniterorden, der sich 1538 bildete, leitet sich ebenfalls vom mittelalterlichen "Ritter- und Hospitalorden vom Hl. Johannes" ab. Er entstand, als Joachim II., Kurfürst von Brandenburg, zum lutherischen Glauben übertrat. Eine Abordnung der "Malteser" unter Herrnmeister Veit von Thümen folgte dem Kurfürsten.
[ms]