Jüdische Geschichte hautnah bei Franziskanern in Frauenkirchen
Über 250 Jahre existierte in Frauenkirchen eine jüdische Gemeinde, die vorübergehend ein Drittel der Gesamtbevölkerung ausmachte. Der Aufstieg Frauenkirchens zum wirtschaftlichen Zentrum des Seewinkels war hauptsächlich das Verdienst der jüdischen Bevölkerung. Die Ausstellung versucht den Aufbau der jüdisch-orthodoxen Kultusgemeinde, den kulturellen Ritus, die wirtschaftliche Bedeutung der Juden, ihre Beziehung zur Grundherrschaft und zur christlichen Bevölkerung zu verdeutlichen, um die Bedeutung der jüdischen Bevölkerung für den Ort und die Region angemessen bewerten zu können.
Ein heikles Thema aufarbeiten
Ein Schwerpunkt der Ausstellung ist dem Ende der jüdischen Gemeinde gewidmet. Dabei werden das Jahr 1938, die Märzereignisse, Terror, Plünderungen, Vertreibung, Arisierung, Flucht und Ermordungen der Frauenkirchner Juden beleuchtet und analysiert. "Ich bin stolz darauf, dass wir in der Ausstellung auch ein so heikles Thema aufarbeiten, das in dieser Form noch nicht thematisiert wurde", so Guardian P. Elias Unegg. Neben zahlreichen Leihgaben aus dem Jüdischen Museum in Eisenstadt und Raritäten aus dem In- und Ausland, wie einem historischen Tora-Mantel und eine seltene Jahreszeittafel, zählt mit Sicherheit das in Originalgröße nachgebaute und begehbare Brunnenhaus zu den Highlights der Ausstellung.
Festliche Eröffnung
Bei der Eröffnung der Ausstellung am 10. April sprachen unter anderem Bürgermeister Josef Ziniel, Kurator Herbert Brettl führte durch die Schau und Oberkantor Shmuel Barzilai sorgte mit jüdischen Gesängen für den musikalischen Rahmen der Matinee.
Quelle: www.franziskaner.at
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