Evangelischer und katholischer Orden feiern gemeinsam
Die Wurzeln der beiden Orden gehen ins 11. Jahrhundert auf Kaufleute aus Amalfi in Süditalien zurück, die 1113 in Jerusalem zum Schutz von Pilgern im Heiligen Land eine Hospitalbruderschaft - den "Ritter- und Hospitalorden vom Hl. Johannes zu Jerusalem" gründeten. Diese wurde unter dem seliggesprochenen Gründer Fra' (Bruder) Gerhard ein Orden der katholischen Kirche. Damit ist er der älteste bestehende kirchliche Laienorden und zugleich ältesten Krankenpflegeorden. Seit 1834 hat der Malteserorden seinen Sitz in Rom. Er ist ein Völkerrechtssubjekt und unterhält mit 104 Staaten der Welt volle diplomatische Beziehungen und hat weltweit Hilfswerke gegründet.
Der evangelische Johanniterorden, der sich 1538 bildete, leitet sich ebenfalls vom mittelalterlichen "Ritter- und Hospitalorden vom Hl. Johannes" ab. Er entstand, als Joachim II., Kurfürst von Brandenburg, zum lutherischen Glauben übertrat. Eine Abordnung der "Malteser" unter Herrnmeister Veit von Thümen folgte dem Kurfürsten.
Malteser helfen weltweit 15 Millionen Notleidende
Bekannt sind die katholischen Malteser heute durch ihre humanitäre Hilfe in über 120 Ländern weltweit, wobei laut Angaben des Ordens 15 Millionen notleidende Menschen unabhängig von deren Herkunft, Religion oder politischer Überzeugung erreicht werden. In Österreich arbeiten derzeit insgesamt 1.800 Malteser in den einzelnen Werken des Malteserordens.
Johanniter engagieren sich in 14 Ländern Europas
Weltweit zählt der evangelische Johanniterorden über 4.000 evangelische Ritterbrüder. In den Werken engagieren sich in Österreich rund 900 Mitarbeiter ehren- und hauptamtlich sowie als Zivildiener. Der Johanniterorden betreibt in Europa Hilfswerke in 14 Ländern. Im Nahen Osten ist er durch die Johanniter-Augenklinik in Jerusalem vertreten. Die Johanniter-Unfall-Hilfe in Österreich ist eine vergleichsweise junge Organisation. Sie wurde 1974 als klassische Rettungsorganisation gegründet. Damals starteten die Johanniter in Wien mit einem Krankentransportwagen. Heute sind die Johanniter in den unterschiedlichen sozialen Bereichen in Wien, Innsbruck, Patergassen und Orth an der Donau tätig. Die Johanniter haben die Asylwerber in der Votivkirche betreut.
[fk]