Stellen sie sich vor, die Kirche sperrt zu
"Wenn sie in der Früh aufwachen und es gäbe die Kirche und die Ordensgemeinschaften nicht?", würde P. Erhard Rauch am liebsten alle Österreicherinnen und Österreicher fragen. 70 Prozent der Kulturgüter blieben geschlossen, 20 Prozent der Spitalsbetten würden nicht betreut, 70.000 Schülerinnen und Schüler müssten sich eine andere Schule suchen. "Diese Zahlen ließen sich jetzt unglaublich lange weiterführen", meint Rauch und betont: "Es geht bei der Diskussion aber nicht alleine um Zahlen, sondern um eine tiefe emotionale Identitätsfrage. Christlicher Glaube und Religion sind ein wesentlicher Identitätsfaktor bei uns in Österreich. Auch wenn viele eine hohe Distanz zur Amtskirche spüren, so nahe sind sie den konkreten Angeboten in den Pfarren, Schulen und Bildungseinrichtungen, Kranken- und Pflegehäusern bis hin zu den sozialen und internationalen Einrichtungen und Projekten." Rauch ist auch überzeugt, "dass diese Diskussion die Menschen wieder mehrheitlich zur Wahrnehmung der religiösen Dimension ihres Lebens führen wird". Rauch lädt ein, auf die verschiedenen kolportierten Zahlen genauer hinzuschauen: "Die Kirche bekommt keine 3,6 Milliarden EUR, sondern gesellschaftliche Leistungen werden von der Gesellschaft bezahlt. Diese Leistungen werden im kirchlichen Umfeld erbracht. Das ist doch überall sonst ganz normal."
Die Kathpress hat ein Paket mit Argumentationslinien und Basisinformationen zusammengestellt.