Der erste Jesuit der Kirchengeschichte, der zum Papst gewählt wurde
Noch nie zuvor gab es ein Mitglied der Gesellschaft Jesu, das auf den Stuhl Petri gewählt wurde. Der österreichische Jesuitenprovinzial Pater Gernot Wisser sagt gegenüber kathpress zum Papst aus seinem Orden, die Wahl sei ein "gutes Zeichen für die Weltkirche". "Ich freue mich besonders, dass das Kardinalskollegium sich in so kurzer Zeit für einen Mann entscheiden konnte - und dass es ein Lateinamerikaner ist. Ich denke, das ist ein deutliches Signal für die Weltkirche". Dass der neue Papst aus seinem Orden stammt, beurteilte der Jesuit zurückhaltend: "Unsere Aufgabe als Jesuiten ist es nicht primär, in der Weltkirche an vorderster Stelle zu stehen und Bischöfe zu stellen. Vielmehr liegt das Charisma, wie in den meisten Orden, im Leben in Gemeinschaft“. Provinzial Gernot Wisser erinnerte auch daran, dass Papst Benedikt XVI. "sehr viel Interesse für die alten Orden" gehabt und diese Wertschätzung auch oft zum Ausdruck gebracht habe.
Franziskanerpater Wegleitner: "Namenswahl ist ein Programm"
Der Hl. Franziskus und seine einfache und bescheidene Lebensform sind Vorbild für den neuen Papst Franziskus I. Das meinte der Franziskanerpater Gottfried Wegleitner, Hausoberer des Franziskanerkonvents in Wien, zur Namenswahl des neuen Papstes. Damit bringe der Papst zum Ausdruck, dass er sich auf die Seite der Armen, der Arbeitslosen, der Opfer der Wirtschaftskrise stellt.
Armut ist Hauptthema in vielen Teilen der Welt
Vor allem vor dem Hintergrund seiner Herkunft - Franziskus I. wurde in Buones Aires in einfachen Verhältnissen geboren - bekomme die Namenswahl noch einmal eine tiefere Dimension, so die Einschätzung des Franziskaners Wegleitner gegenüber kathpress. In Lateinamerika, aber auch in anderen Teilen der Welt, gehöre die Armutsfrage zu den dringlichsten Problemen, so der Franziskaner. Der neue Papst wisse also, wovon er spricht.
[kathpress]