Ordensgemeinschaften sind Freiräume für Gott und die Menschen
Orden sind gastfreundlich
Die Klostergemeinschaften in den Stiften leben bereits in jahrhundertelanger Zeitgenossenschaft mit den Menschen in der Umgebung. Es ist eine unaufdringliche Präsenz, für die sie stehen. Und für Gastfreundschaft, bei der die Gäste nicht sofort nach ihrer religiösen Einstellung gefragt werden. In Klöstern fühlen sich auch Menschen wohl, die sonst mit Kirche wenig zu tun haben. 100.000 Menschen besuchen jährlich Klöster und Stifte in Österreich. Orden sind Orte des Gesprächs, bieten Raum für Symposien, Tagungen und Diskussionsveranstaltungen, bauen Brücken, wo sich zwischen Kirche und Gesellschaft manchmal Gräben auftun. Viele Ordensgemeinschaften haben jahrhundertelange Erfahrung mit einer konsensualen Entscheidungsfindung, es gibt das Prinzip der gemeinsamen Beratung und Entscheidung.
Ordensleute stehen im Leben
Sr. Dr. Beatrix Mayrhofer erzählte den anwesenden Journalistinnen und Journalisten eine Geschichte. Es ist in Wien nicht ungewöhnlich, dass Kinder oder Jugendliche einer Frau in Ordenskleidung nachrufen: „Pinguin!“ Sr. Beatrix Mayrhofer nützt solche Gelegenheiten gerne, um mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Nachdem auf der Freyung ein paar Schüler lachend die Hände gefaltet hatten, meinte sie: „Ja, das stimmt, wir beten. Vielleicht will einer von euch, dass ich für ihn bete?“ „Ja“, sagte daraufhin ein 16-Jähriger. „Damit ich dich gut ins Gebet einschließen kann, wüsste ich gerne deinen Namen“, sagte Sr. Beatrix Mayrhofer darauf. Nachdem der Bursch seinen Namen gesagt hatte, sagten die anderen Schüler, einer nach dem anderen: „Das will ich auch!“
Ordensgemeinschaften sind verbunden mit anderen Erdteilen
Ordensleute sind ein bisschen verrückt, meinte Sr. Dr. Beatrix Mayrhofer beim Medienempfang der Ordensgemeinschaften. Sie leben eine besondere Freiheit und schlagen Brücken zu Menschen, die mit Kirche wenig zu tun haben. Immer ein Ohr bei den Menschen, ein Ohr bei Gott. Dass Menschen im Zentrum des Wirkens von Ordensgemeinschaften stehen, zeigt sich zum Beispiel auch in den Ordensschulen. Es ist wichtig, dass Kinder lernen, ihre Begabungen so einzusetzen, dass sie die Welt schöner machen. Orden wie die Schulschwestern sind auch ganz verbunden mit dem internationalen Geschehen. Denn für sie sind ferne Länder nicht einfach nur Länder irgendwo. Sie haben viele Mitschwestern in allen Erdteilen, sind persönlich mit dem Schicksal dieser Welt verbunden.
Ordensmänner machen die Welt besser
Mag. Georg Nuhsbaumer, Leiter des Bereichs Gesellschaftsfragen im Kardinal König Haus, erzählte aus dem Betrieb im Kardinal König Haus, einem von 17 Bildungshäusern von Orden in Österreich. 32.000 Besucherinnen und Besucher kommen jährlich zu einer der Veranstaltungen ins Kardinal König Haus. Drei Tendenzen skizzierte Georg Nuhsbaumer: Erstens – die Nachfrage nach geistlichen Angeboten steigt, zweitens – neue Themen kommen leise (z.B. Demenz als Thema der Gesellschaft) und drittens – neue Formate in der Führungskräfte-Ausbildung sind gefragt. Und schließlich, womit Georg Nuhsbaumer auch für andere Ordensgemeinschaften spricht, zur Frage: Warum tun wir das alles? „Weil wir unzufrieden sind mit dem Zustand der Welt.“
Ordensspitäler bieten Spitzenmedizin
P. Erhard Rauch, Generalsekretär der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften und Leiter der Arbeitsgemeinschaft der Ordensspitäler Österreichs, lud beim Empfang gestern zur nächsten Pressekonferenz ein, für 27. Februar um 10 Uhr im Le Loft/Sofitel, über die innovative medizinische Versorgung in Ordensspitälern. Außerdem erwähnte er die in Österreich anstehende Gesundheitsreform. Wesentliche Gesetzesänderungen wurden bereits beschlossen, ohne die Ordensspitäler in die Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Ein Fünftel aller Spitäler jedoch bei derart wichtigen Entscheidungen einfach zu übergehen, entspricht nicht einer reifen demokratischen Kultur.
Ordensfrauen haben ein Gesicht
Sr. Cordis Feuerstein setzte als Generalsekretärin der Vereinigung der Frauenorden Österreichs das Ziel, das Image der Frauenorden in Medien und Öffentlichkeit mehr der Realität anzupassen. Frauenorden heute sind keine Clubs von verstaubten Schwestern, das waren sie eigentlich nie. Ordensfrauen stehen mit beiden Beinen im Leben, etwa in Schulen, in der Seelsorge, in der Erwachsenenbildung und in vielen anderen Bereichen wie in den schon erwähnten Spitälern. Mitte März treffen sich alle Oberinnen Österreichs zu einer gemeinsamen Tagung, zu dieser Zeit wird auch die aktuelle Statistik der Zahlen in den einzelnen Frauenordensgemeinschaften veröffentlicht.
Ordensthemen sind für Medien attraktiv
Für das Medienbüro der Ordensgemeinschaften Österreich sprachen Mag. Ferdinand Kaineder als Leiter und Mediensprecher und Monika Slouk. Sie stellten die Serviceleistungen des Medienbüros in den Mittelpunkt und luden zum Buffet – das fast ebenso vielfältig war wie die Ordenslandschaft in Österreich.
Fotos: Katrin Bruder
Foto-Galerie vom Medienempfang.
[ms]