Novizinnenlehrgang: Wir haben einander den Rücken gestärkt
Armut, Keuschheit und Gehorsam. Die drei Evangelischen Räte, Hauptinhalte der Ordensgelübde, stehen nicht einfach nebeneinander, jeder für sich. Sie gehören eng zusammen und sind verschiedene Ausdrucksweisen und Bedingungen einer achtsamen Lebenshaltung. Das haben die 18 Novizinnen aus 10 verschiedenen Orden in Workshops mit dem Jesuitenpater Lutz Müller erfahren.
Zeit zum Wachsen
Die jüngste Teilnehmerin war 19, die älteste 45, aber sie befinden sich im gleichen Lebensabschnitt. Das Noviziat als „Lebensschule“, als Schule der Achtsamkeit, ist der Einstieg in das Ordensleben. Junge Ordensfrauen nehmen sich in diesem Lebensabschnitt Zeit, gemeinsam mit erfahrenen Ordensschwestern ihren wesentlichen Lebensfragen auf den Grund zu gehen, in den Orden und das Ordensleben hineinzuwachsen. Dabei hilft auch der Lehrgang, der in sechs Lehrgangswochen, aufgeteilt auf zwei Jahre, Novizinnen verschiedener Gemeinschaften Österreichs und Süddeutschlands zum Erfahrungsaustausch und gemeinsamen Wachsen zusammenbringt.
Inhaltliche und persönliche Auseinandersetzung
„Zum Abschied haben wir uns am Ende dieser gemeinsamen Woche im Kreis aufgestellt und einander den Rücken gestärkt!“, erzählt Lehrgangsbegleiterin Sr. Ruth Pucher von den Missionarinnen Christi. Sie hat diese Aufgabe von der Salvatorianerin Sr. Teresa Schlackl übernommen, die während des Lehrgangs in die Generalleitung ihres Ordens nach Rom berufen wurde. Die sechs Lehrgangswochen haben Inhalte wie Menschenbild, Gottesbild, Ich und die anderen, Leben mit der Bibel oder Orden und Welt. Erfahrene Referentinnen und Referenten stehen den jungen Ordensfrauen im Lehrgangsprozess zur Seite. Im April endet der Lehrgang mit der Abschlusswoche, im Oktober 2013 beginnen die nächsten Novizinnen ihren zweijährigen Novizinnenlehrgang.