Neuer Propst für das Stift Mattsee gewählt
Stiftspfarrer Franz Lusak (59) ist der in der Vorwoche neu gewählte 43. Propst von Stift Mattsee. Die Wahl im ältesten Kollegiatsstift Österreichs wurde notwendig, nachdem Propst Vinzenz Baldemair im Vorjahr unerwartet verstarb. Die unter dem Vorsitz von Prälat Hans Paarhammer durchgeführte Wahl bedarf noch der Bestätigung durch Salzburgs Erzbischof Alois Kothgasser. Nach dem Tod von Propst Baldemair, der die Gemeinschaft 16 Jahre geleitet hatte, fungierte Anton Sageder als Stiftsadministrator.
Von Wien nach Mattsee
Der neue Stiftspropst Franz Lusak ist gebürtiger Wiener. Nach einer kaufmännischen Lehre absolvierte er das Aufbaugymnasium in Horn und studierte in St. Pölten und Salzburg Theologie. 1984 trat er ins Salzburger Priesterseminar ein, 1989 schloss er seine Studien ab. Erzbischof Georg Eder weihte Lusak am 2. Juli 1989 in Salzburg zum Priester. 1993 wurde er Pfarrprovisor und dann Pfarrer in Strobl am Wolfgangsee. Ab 2003 war Lusak außerdem Pfarrprovisor in Fuschl.
Amtseinführung am 17. Februar
Mit 1. September 2009 wurde Lusak Stiftspfarrer in Mattsee, seit 2011 übernimmt er auch seelsorgliche Dienste in Schleedorf und ist Dechant-Stellvertreter im Dekanat Köstendorf. Die offizielle Amtseinführung des neuen Stiftspropsts durch Erzbischof Kothgasser ist für Sonntag, 17. Februar, um 15 Uhr, in der Stiftskirche Mattsee geplant.
1.000 Jahre alte Gemeinschaft von Weltpriestern
Das erste Kloster in Mattsee entstand zwischen 760 und 765 unter Bayernherzog Tassilo III. Wahrscheinlich im Jahr 1013, also genau vor 1.000 Jahren, wurde das Benediktinerkloster in ein weltpriesterliches Kollegiatsstift umgewandelt, das aus einem Propst, elf Kanonikern und bis zu vier Ehrenkanonikern bestand. Bis heute existiert diese Gemeinschaft und ist damit die älteste Weltpriestergemeinschaft in Österreich.
Kulturzentrum und Landwirtschaft
Zum Stift Mattsee gehören heute neben der gotischen Stiftskirche die Propstei mit einem Kulturzentrum und dem Stiftsmuseum, das Kapitelhaus mit Priesterwohnungen, ein Weingut mit 9,5 Hektar Weingärten in der Wachau sowie ein Bauernhof. Die Vernetzung der Priester, die nicht einem Orden angehörten, sondern als Weltpriester in der Pfarrseelsorge tätig waren, ist seit jeher ein wichtiges Anliegen des Stiftes.