"Preis der Ordensgemeinschaften Österreich" erstmals vergeben
Der mit insgesamt 10.000 Euro dotierte Preis wird am Dienstag, 20. November, beim Österreichischen Ordenstag im Wiener Kardinal-König-Haus verliehen.
Mit der Auszeichnung soll herausragendes "gesellschaftspolitisches und spirituelles Engagement an der Schnittstelle zwischen Orden und Gesellschaft anerkannt und gestärkt" werden, so P. Erhard Rauch, Generalsekretär der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften. "Wir wollen damit auch deutlich machen, dass Ordensgemeinschaften nicht irgendwo weit weg hinter Klostermauern leben, sondern an Brennpunkten der Gesellschaft tätig sind", ergänzt Sr. Cordis Feuerstein, Generalsekretärin der Vereinigung der Frauenorden.
Seit 17 Jahren Einsatz auf dem Balkan
Sr. Maria Martha Fink gehört den Barmherzigen Schwestern in Innsbruck an. Seit ihrer Pensionierung als Diplomkrankenpflegerin vor 17 Jahren wirkt die nunmehr 77-jährige in den vom Bürgerkrieg betroffenen Gebieten Ex-Jugoslawiens. Zuerst galt ihr Einsatz Kindern in Bosnien und Mazedonien, seit 2001 ist sie im Kosovo im Einsatz, wo sie einen Hauskrankenpflegeverein sowie einen mobilen Hilfsdienst ins Leben gerufen hat.
Durch Sr. Maria Martha seien viele Hilfstransporte und Medikamente aus Österreich ins kriegsgeschädigte Gebiet geflossen, würdigt die Jury das Engagement der Ordensfrau. Auf ihre Initiative hin wurde ein Kinderheim - das "Haus der Hoffnung" - mit psychisch sozialer Betreuung für sozial- und kriegstraumatisierte Kinder erbaut. Das Heim wurde 2010 eröffnet. Der von Sr. Maria Martha mit Unterstützung der Caritas Tirol ins Leben gerufene Trägerverein nennt sich "Hände voll Erbarmen". Wörtlich hält die Jury fest: "Sr. Maria Martha arbeitet seit 17 Jahren aufopferungsvoll unter schwierigsten Bedingungen und hat geleistet. Sie lebt voll und ganz für und mit den Armen."
NÖKISS: Kinder im Mittelpunkt
Die Niederösterreichischen Kindersommerspiele in und rund um das Stift Herzogenburg fanden heuer bereits zum 41. Mal statt. Traditionell kommen an den letzten beiden Ferienwochenenden im Sommer bis zu 18.000 Besucher nach Herzogenburg. Bei den Kindersommerspielen würden "ausschließlich die Kinder im Mittelpunkt stehen deren Spieldrang, Kreativität und Freude an der Sache und nicht der Kommerz", hält die Jury in ihrer Begründung fest. Rund 60 Stunden Kindertheater, Puppenspiel, Ballett und Zirkus würden ergänzt durch Hunderte Spiel- und Bastelstationen, Workshops, Wettbewerbe, Kletterwand, Tauchbecken und Großgruppenspiele. Und das Ganze nicht in einem gesichtslosen Veranstaltungszentrum, sondern in den Höfen, Sälen und Gärten des neu renovierten Chorherrenstiftes.
Wörtlich heißt es in der Erklärung der Jury: "Kirche und Orden werden hier von Kindern und Familien als positiver Ort der Begegnung und des Austausches erlebt." Gottesdienste, Klosterführungen und religiöse Programmelemente zählten zu den bestbesuchten Veranstaltungen des Festivals. Die Chorherren des Stiftes seien wichtige und aktive Mitarbeiter.
Der Jury, die den Preis vergab, gehörten u.a. Sr. Kunigunde Fürst, Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden, Propst Maximilian Fürnsinn, Vorsitzender der Superiorenkonferenz, Caritas-Generalsekretär Bernd Wachter und die ORF-Journalistin Maria Moser an.
Der Preis soll künftig alle zwei Jahre vergeben werden. In der ersten Kategorie werden Einzelpersonen, -gruppen oder Einrichtungen in den Ordensgemeinschaften ausgezeichnet. In der zweiten Kategorie werden Einzelpersonen, -gruppen oder Einrichtungen im öffentlichen Bereich geehrt. Für die Art des Engagements gibt es keine Einschränkung. Sie kann laut Superiorenkonferenz "sozialer, journalistischer, künstlerischer oder wirtschaftlicher Natur" sein.
Quelle: www.kathpress.at/orden
Foto-Credit: Katrin Bruder