Ein Vorarlberger Jesuit im Weltall
Ab sofort trägt ein Kleinplanet im Weltall den Namen des Vorarlberger Jesuiten Johann Hagen. Er leitete von 1906 bis 1930 die Sternwarte bei Castel Gandolfo in den Albaner Bergen. (c) Fotocollage: pixabay / The Catholic Encyclopedia and its Makers (1917)
Wie die Stiftung der Vatikanischen Sternwarte am Dienstag mitteilte, tragen vier Kleinplaneten nun die Namen Ugoboncompagni, Johannhagen, Stoeger und Janusz. Alle stehen in Verbindung mit dem päpstlichen Observatorium. Unter ihnen ist auch der österreichische Astronom und Ordensmann Johann Hagen (1847-1930). Er leitete die Sternwarte bei Castel Gandolfo in den Albaner Bergen von 1906 bis 1930. Er forschte vor allem über Dunkelwolken und Veränderliche Sterne. Auch ein Krater auf der Rückseite des Mondes sowie ein Asteroid tragen bereits den Namen des Jesuiten Johann Hagen.
Ugo Boncompagni war der bürgerliche Name von Papst Gregor XIII. (1572-1585), auf den die Kalenderreform und damit verbunden auch die päpstliche Sternwarte zurückgeht. Seit 1582 beobachteten Astronomen aus dem Jesuitenorden in seinem Auftrag den Himmel. Offiziell wurde die Sternwarte 1891 von Leo XIII. (1878-1903) gegründet.
Der im Jahr 2014 verstorbene Jesuit Bill Stoeger arbeitete als Astronom am Vatikan-Teleskop in den USA; Robert Janusz ist aktuell Mitarbeiter der Sternwarte und ebenfalls Mitglied der Gesellschaft Jesu.
Laut Stiftung sind mehr als 30 Asteroiden nach Jesuiten benannt, einer etwa nach dem aktuellen Direktor der Sternwarte, Bruder Guy Consolmagno.
[renate magerl]