Ein dreifaches Halleluja auf den EM-Titel
Im Glauben und im Hobby miteinander verbunden: Die österreichische Priesternationalmannschaft kämpft in Temeswar um den Europameister-Titel. Mit dabei ist auch der Ordensmann Justin Minkowitsch OCist (stehend 2. von links) - (c) Wolfgang Zarl
Spannung pur für die sportlichen Geistlichen, die diese Woche das Messgewand gegen das österreichische Nationaltrikot tauschen: Nach einem Gottesdienst mit dem rumänischen Bischof Iosif Csaba Pal steht der heimischen Mannschaft heute zum Auftakt der Fußball-Halleneuropameisterschaft der Priester niemand Geringerer als Titelverteidiger Polen gegenüber. In den restlichen Gruppenspielen geht es dann gegen Ungarn und Montenegro.
„Ordentliche“ Unterstützung für die rot-weiß-roten Himmelsstürmer
Die Priesternationalmannschaft setzt sich aus Priestern aus mehreren Nationen zusammen, die in verschiedenen Diözesen Österreichs als Seelsorger wirken. Angeführt wird Österreichs Mannschaft von Pfarrer und Teamkeeper Hans Wurzer, der mit seinen 60 Jahren und seiner langen Mähne zu den Evergreens im Team gehört. Mittendrin unter den heimischen Himmelsstürmern ist auch der Ordenspriester Justin Minkowitsch. Er stammt aus dem Stift Lilienfeld, in das er 2002 eintrat und wo er 2006 die Feierliche Profess ablegte. Der Zisterzienser ist Pfarrer in Annaberg, Autor von diversen religiösen Erörterungen und im „Nebenberuf“ Verteidiger.
Wie immer wird die heimische Priester-Elf auch heute mit einem dreifachen „Halleluja“ in das Spiel starten. Diese Tradition hat sich offensichtlich bewährt, denn dank der Hilfe von oben konnte das Team zuletzt recht gute Ergebnisse erzielen. Bei der letzten Europameisterschaft 2020 in Prag wurde man Zwölfter, zuvor in Montenegro Elfter. Corona-bedingt musste die EM sowohl 2021 als auch 2022 ausfallen. Zu den Turnierfavoriten zählen auch heuer wieder jene Länder, die einen großen Pool an jungen Priestern haben, etwa Polen, Portugal oder Kroatien.
Eine runde Sache: Bei der Priesterfußball-EM geht es nicht nur um den sportlichen Erfolg, sondern auch um das gemeinsame Miteinander (c) Pixabay
Priesterfußball-EM „made in Austria“
Die Priesterfußball-Halleneuropameisterschaft geht auf eine Initiative von österreichischen Geistlichen aus dem Jahr 2004 zurück. Bereits ein Jahr später wurden in Eisenstadt erstmals "göttliche" Flanken geschlagen. An der diesjährigen Priesterfußball-EM nehmen 16 Nationen teil – darunter auch Länder, in denen die katholische Kirche nur eine kleine Minderheit darstellt, etwa der Kosovo, Albanien oder Kasachstan.
Neben dem sportlichen Wettkampf geht es auch darum, in den gemeinsam verbrachten Tagen neue Kontakte zu knüpfen, sich international auszutauschen und im gemeinsamen Miteinander Lebensfreude zu tanken. Die katholischen Geistlichen bekommen darüber hinaus auch viel von den Gastgeber-Ländern zu sehen: So werden wichtige Sehenswürdigkeiten und Wallfahrtsorte besucht und stimmungsvolle Gottesdienste gefeiert.
Weiterlesen:
Bericht in der St. Pöltener Kirchenzeitung
[markus lahner]