Missionstag: Die frohe Botschaft und der Krieg in Europa
Die frohe Botschaft und der Krieg in Europa - das hochaktuelle Thema ließ keine:n der rund 50 Besucher:innen kalt und sorgte für intensive Diskussionen. (c) ÖOK/emw
Rund 50 Verantwortliche von missionierenden Orden waren zusammengekommen, um sich mit dem hochaktuellen Thema auseinanderzusetzen. Sie wurden von Sr. Christa Petra Ahrer und P. Franz Pilz herzlich begrüßt und auf die Thematik eingestimmt.
Thomas Roithner: Krieg und Europa
Den Reigen der Referate eröffnete der Friedens- und Konfliktforscher Thomas Roithner. Der Privatdozent für Politikwissenschaft an der Universität Wien und Mitarbeiter im Internationalen Versöhnungsbund nahm den Krieg in Europa als Ausgangspunkt seiner Betrachtungen. Seit fast neun Monaten führt Russland einen völkerrechtswidrigen Krieg in der Ukraine. Roithner: „Ich werde immer wieder gefragt: Wie geht es jetzt einem Friedens- und Konfliktforscher, der sich sein ganzes bisheriges Leben mit gesamteuropäischer Sicherheitspolitik auseinandergesetzt hat?“ Nach dem 24. Februar, dem Tag des Kriegsbeginns, habe es sehr viele Anfragen gegeben, was denn jetzt zu tun sei. Aber die Warnungen davor waren nicht so gern gehört oder an den Rand geschoben worden. Dabei habe sich der Konflikt schon länger abgezeichnet. Die Begründungen für diesen Krieg ändern sich immer wieder; gegenwärtig scheint es unrealistisch zu sein, dass sich beide Seiten am Verhandlungstisch treffen. Also wie kann man diesen Krieg beenden?
„Ziviler Widerstand ist kein Schönwetterprogramm!“, warnte Friedensforscher Thomas Riothner in seinem Vortrag. (c) ÖOK/emw
Militärischer Sieg versus Verhandlungen
Eine Untersuchung auf Basis der Daten der Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachenforschung (AKUF) in Hamburg beschäftigte sich damit, wie Kriege, die seit 1945 geführt worden waren, beendet wurden. Dies sei möglich durch den militärischen Sieg einer Seite, durch Friedensschlüsse nach einem militärischen Patt oder durch Intervention einer dritten Partei. Dabei zeigte sich, dass bis 2006 Verhandlungen dominanter waren im Vergleich zu militärischen Siegen. Ab 2007 wandelt sich dieses Bild; Verhandlungen rückten mehr in den Hintergrund.
Zivile Konfliktlösung
Die eigentliche Frage lautet: Wie kann man überhaupt einen Krieg vermeiden? Die Vereinten Nationen hatten völkerrechtlich das „Recht“ eines Staates auf Krieg abgeschafft; nicht nur die Anwendung, sondern bereits die Androhung von Gewalt in internationalen Beziehungen wurde für unrechtmäßig erklärt. Ausgenommen wurde lediglich das Recht auf Selbstverteidigung.
„Was wir in der in den Vereinten Nationen auch haben, ist ein breites Bündel an Möglichkeiten, friedliche Streitbeilegung entsprechend durchzuführen“, so der Friedensforscher, „Über Dialogforen, über verschiedene andere Instrumente wie zu Beispiel wirtschaftliche Sanktionen.“ Mehr noch: Die UNO habe Möglichkeiten, relativ schnell zu agieren. „So behauptete Russland, die Ukraine betreibe ein Biowaffenprogramm“, erzählte Riothner. „Die UNO führte sofort eine Überprüfung durch und schickte die entsprechenden Inspektoren hin, um nachzusehen. Das Ergebnis war sehr eindeutig: Die Ukraine betreibt kein Biowaffenprogramm. Dieses Argument wurde klar entkräftet.“ Auch die Behauptung, es gäbe Menschenrechtsverletzungen gegenüber Russinnen und Russen im Donbass und Luhansk, wurde genau unter die Lupe genommen. „Natürlich gab es Verletzungen der Menschenrechte, stellte die UNO fest, aber nicht in diesem Maße, dass es einen Krieg gerechtfertigt hätte“, berichtete Riothner über das Ergebnis.
Natürlich gibt es auch an den Vorgehensweisen der UNO von vielen Seiten Kritik: Einige Staaten besitzen ein Vetorecht, der Großteil allerdings nicht; vielen werden nationale Interessen vorgeworfen. Auch sei es nicht klug, dass in den Vereinten Nationen kein einziges afrikanisches und kein einziges lateinamerikanisches Land vertreten ist. „Wären wir in einem Club, in dem vier arabische Staaten und China das Sagen hätten? Ich glaube nicht!“, zitierte Roithner den schwedischen Friedensforscher Johan Galtung.
Integrierend wirkende Foren
Es sei also wichtig, dass es Foren gibt, wo Expertinnen und Experten unterschiedlicher Staaten die Lage beurteilen gemeinsam über Probleme und Lösungen verhandeln. „Wenn ich an gegenwärtigen Konflikte denke, wie zum Beispiel die Vereinigten Staaten mit der Volksrepublik China, dann ist es ganz wichtig, dass es integrierend wirkende Foren gibt, wo alle mit am Tisch sitzen und nicht nur einige wenige, die militärisch oder ökonomisch entsprechend potent sind“, so der Friedensforscher.
Denn die Herausforderungen werden nicht weniger werden. „Ich denke daran, welche Konflikte im Zuge des Klimawandels auf die Menschen zukommen werden. Und genau da braucht es Foren, wo alle mit am Tisch sitzen und nicht nur die Verursacher, die sich permanent und kontinuierlich und konstant weigern, entsprechende Maßnahmen zu setzen.“ Hand in Hand gehen damit Problemfelder wie die Freiheit der Medien, die Frage um Gewalt gegenüber Frauen oder Menschenhandel, um nur einige zu nennen.
Es gilt, genau hinzusehen, auch mutig zu sein, die Dinge klar zu benennen, und zwar „hüben wie drüben“, so Riothner. „Wir müssen schon vergleichen, ob wir nicht mit zweierlei Maß messen. Wir können nicht Russland kritisieren, dass sie Krieg nicht Krieg, sondern militärische Spezialoperation nennen. Aber selbst einen Krieg ‚humanitäre Intervention‘ nennen. Oder ‚militärisches Krisenmanagement‘. Oder wie es in der französischen Ratspräsidentschaft hieß, wir ‚projizieren unsere Streitkräfte in Gebiete außerhalb der Europäischen Union‘. Wir müssen uns immer auch fragen: Gilt das, was wir von anderen aus guten Gründen einfordern, auch für uns?“
Ziviler Widerstand: Kein Schönwetterprogramm
Welchen Beitrag können wir leisten? Untersuchungen zeigen, ziviler Widerstand ist seit den 80er Jahren eigentlich erfolgreicher als gewaltsamer Widerstand. Riothner nannte als Beispiel die Philippinen, die sich unter Präsident Ferdinand Marcos in eine Diktatur verwandelten und durch zivilen Widerstand, auch unter Beteiligung von Ordensleuten, beendet wurde. Das Militär drohte, die Panzer aus den Kasernen fahren zu lassen und ein furchtbares Massaker anrichten. Die Menschen stellten sich unbewaffnet vor die Panzer, hielten Schilder in der Hand oder beteten. Und dann ist eine Solidarisierung passiert, man schießt nicht so leicht auf unbewaffnete Menschen. Aber: „Ziviler Widerstand ist kein Schönwetterprogramm!“, warnte Riothner.
Österreich: Ziviler Friedensdienst
In Österreich hat sich ein Netzwerk von acht Organisationen als Ansprechadresse für das österreichische Außenministerium gebildet, die im Rahmen des zivilen Friedensdienstes Fachkräfte ausgebildet haben und sich vorstellen können, diese in Krisen- und Konfliktgebiete zu entsenden. Durch intensive Zusammenarbeit und Bildung eines gemeinsamen Koordinationskomitees wurden entsprechende Strukturen dafür aufgebaut. Gegenwärtig findet ein Pilotprojekt im Libanon statt. In Deutschland ist das bereits ein Erfolgsmodell für Friedens- und Konfliktarbeit. „Wir sind der Ansicht, dass es so ein Erfolgsmodell auch gerade für ein neutrales Land wie Österreich geben sollte“, so das Fazit von Thomas Riothner.
Bernhard Drumel: Von einem konkreten Friedensprojekt lernen
Das zweite Referat des Vormittags hielt Bernhard Drumel, CEO des CONCORDIA Sozialprojekts. Die 1991 gegründete internationale, unabhängige Hilfsorganisation begleitet Kinder, Jugendliche und Familien in Not in Rumänien, Bulgarien, Moldau, dem Kosovo und Österreich auf dem Weg in ein selbstbestimmtes, eigenverantwortliches Leben. An CONCORDIA sind auch Vertreter von Ordensgemeinschaften beteiligt.
Vor einigen Monaten wurde CONCORDIA mit dem Pax Christi-Preis 2022 ausgezeichnet. „Das hat uns schon ziemlich erstaunt, und wir haben ein wenig nachgeforscht und entdeckt, dass das einer der renommiertesten internationalen Friedenspreise ist“, erzählte Drumel. „Einer der Preisträger ist die Menschenrechtsorganisation Memorial, diese russische Organisation, die die Verbrechen in der Stalin-Diktatur aufgearbeitet hat und die im November 2021 in Russland verboten wurde.“
„Wir tun alles, damit Kinder und Jugendliche ein selbstbestimmtes Leben ohne Ausgrenzung führen dürfen.“ Bernhard Drumel ist CEO der Menschenrechtsorganisation CONCORDIA. (c) ÖOK/emw
In der Begründung anerkannte Pax Christi die Arbeit von CONCORDIA, „Kindern zu helfen, zu gesunden, gut informierten und verantwortungsbewussten Bürgern zu werden“.
Das sei relativ weit weg von dem heutigen Thema, nämlich die Vermeidung von Krieg. Drumel: „Deswegen habe ich weitergeforscht: Was ist denn eigentlich Frieden? Und was kann man darunter verstehen?“ Der schwedische Friedensforscher Johan Galtung definierte Frieden nicht allein als Abwesenheit von Krieg, sondern auch als Abwesenheit von Person und struktureller Gewalt in allen Gesellschaftsbereichen. Und der deutsche Politiker und Friedensnobelpreisträger Willy Brandt meinte, wo Hunger herrscht, ist auf Dauer kein Friede möglich.
CONCORDIA unterstützt rd. 13.000 Kinder
Und genau hier setzt CONCORDIA an: „Wir arbeiten derzeit mit 550 Mitarbeiterinnen in Mitarbeiter in Moldau, in Rumänien, Bulgarien und im Kosovo. Es sind ungefähr 13.000 Kinder und Jugendliche, die wir in verschiedenen Einrichtungen unterstützen und betreuen“, so Drumel. „Wir tun alles, damit Kinder und Jugendliche ein selbstbestimmtes Leben ohne Ausgrenzung führen dürfen.“
Dabei werde permanent überprüft, was es braucht, damit dieses Leben möglich wird. Es geht nicht nur um Grundversorgung, also dass die Kinder Essen oder ein Zuhause haben, sondern auch um Entwicklungsziele. Viele Familien schicken ihre Kinder zum Betteln auf die Straße, weil es zum Familieneinkommen beiträgt. Wie kann man diesen Familien klarmachen, dass die Bildung ihrer Kinder einen höheren Wert hat als ein Teil des Einkommens? Mehr noch, dass sie die Kinder unterstützen müssen, um aus dem Teufelskreis der Armut ausbrechen können. Wie kann man ihnen helfen auf ihrem Weg in die Unabhängigkeit? Wie gibt man ihnen überhaupt das Vertrauen in die eigene Wirksamkeit, in das eigene Leben, um es selber in die Hand zu nehmen?
„Wir machen Präventionsarbeit in vielen Tageszentren und eigene Schulen, die wir aufgebaut haben, Jobcoaching, Berufsschulen und auch viele Kinderparlamente, Empowerment, Jugendarbeit, damit unsere Vision auch erfüllt wird. die wir aufgebaut haben“, berichtete Drumel. „Das ist unser Beitrag; unser kleiner Beitrag in einem großen Ganzen zur Friedenssicherung.“
Krieg in der Ukraine
Der Krieg in der Ukraine ist auch an CONCORDIA nicht spurlos vorüber gegangen. In Moldavien, einem Land mit mittlerweile rund 2,4 Millionen Einwohner:innen, kamen rund 680.000 Flüchtlinge; rund 95.000, hauptsächlich Frauen und Kinder, sind geblieben. „Viele werden von uns betreut“, berichtete Drumel, „auch psycholgisch. Die erste Zeit haben die Kinder nur Krieg gespielt. Erst nach drei tagen haben sie andere Spiele gespielt.“ Die meisten Flüchtlinge wurden von moldavischen Familien aufgenommen und kamen privat unter. Aber Maldavien selbst ist ein armes Land; die Inflation beträgt 35 Prozent.
Unterstützung erhält CONCORDIA von vielen Organisationen wie zum Beispiel der Caritas, Jugend Eine Welt oder dem Jesuit Relief Service. „Man kann sehr viel über Krieg und Frieden reden. Aber hat irgendjemand den Krieg verdient? Nein!“, so das Resümee von Drumel. „Wir versuchen, so weit wie möglich individuell zu helfen, wo es geht. Ja, das ist quasi unser kleiner Beitrag neben vielen anderen.“
Der Nachmittag startete mit zwei kurzen Jahresrückblicken von Anja Appel, Geschäftsführerin der Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission, und Laura Plochberger von ausserordentlich.
Paul M. Zulehner: Religionen – Hoffnung für eine taumelnde Welt
Dann stand der Nachmittag ganz im Zeichen des Pastoraltheologens und Werteforschers Paul M. Zulehner, der sich mit „Unserer Kultur der Angst und der Frage nach der Bedeutung der frohen Botschaft in diesen Zeiten“ beschäftigte.
Angst entsolidarisiert
Zulehner zeichnete das Bild einer taumelnden Welt. Kriege, Klimakatastrophen hätten schon über 100 Millionen Menschen in die Flucht getrieben, in reichen Ländern käme das soziale Gefüge auseinander, dazu komme noch die Corona-Pandemie. Viele Menschen würden durch diese Veränderungen und Verunsicherungen in Angst leben.
„Darum kreist das alles, was am Kreuz geschehen ist: Gewalt in Liebe, in universelle Liebe, zu verwandeln“, sagte Pastoraltheologe und Werteforscher Paul M. Zulehner. (c) ÖOK/emw
Angst aber entsolidarisiert, schafft eine Atmosphäre wachsender Rivalität. Diese Angst nutzen aber viele politische Populisten und religiöse Fundamentalisten für ihre Zwecke aus, indem sie Lügen und Unwahrheiten verbreiten, Fremdenfeindlichkeit schüren und Hass verbreiten, um die Kluft zwischen Nationen, Kulturen und Religionen zu vergrößern.
Religionen als Quellen der Hoffnung
Je bedrängender die Weltlage ist, umso mehr Hoffnung brauche die Welt, so Paul Zulehner. Doch das gelingt nicht allein durch das bloße Versprechen von Sicherheit. „Allein Vertrauen ermutigt dazu, Hoffnung zu finden und tätig zu werden“, so der Pastoraltheologe. Diese Aufgabe könnten die Religionen übernehmen. Sie sind für Millionen von Menschen Quelle der Hoffnung und der Kraft, Angst, Egoismus und Resignation zu überwinden und eine Inspiration für ein universell-solidarisches Leben. „Wir kommen als Menschenwesen aus einem tiefen Urvertrauen, das die Religionen Gott oder Paradies oder wie immer auch nennen", sagte Paul Zulehner. „Er nimmt dieses Urvertrauen mit, und ich glaube, es ist eine tolle positive Anthropologie, dass am Grund der Seele jedes Menschen Urvertrauen wohnt.“ Doch mit der Geburt, mit der wachsenden Erkenntnis und dem wachsenden Bewusstsein wachse auch die Urangst. „Wenn wir die Angst, die wir in uns haben, zähmen wollen, greifen wir zu Gewalt, Gier und Lüge. Auch das halte ich für eine unglaublich gute Einsicht, dass das Böse aus der Angst kommt. Angst macht böse.“
Religionen oft Teil des Problems, nicht der Lösung
Selbst viele Gläubige - darunter auch Papst Franziskus -geben schmerzlich zu, dass die Religionen (Religionsgemeinschaften) oft Teil des Problems und nicht Teil der Lösung sind. Sie sind oft zu sehr nach innen gerichtet, d.h. „krank“, wie Papst Franziskus diagnostizierte. Doch das betreffe nicht nur die christlichen Kirchen, auch der Islam stecke in einer tiefen Krise.
Religionen sollen sich in ihrem politischen Einsatz für die Welt an ihren prophetischen Quellen und nicht an den Interessen der Mächtigen orientieren. Wahre Religion verwandelt Gewalt in (universelle) Liebe. „Darum kreist das alles, was am Kreuz geschehen ist: Gewalt in Liebe, in universelle Liebe, zu verwandeln“, so Paul Zulehner.
Voraussetzung dafür sei eine kritische Selbstreflexion und Bemühungen um Selbstvertiefung und Erneuerung, um ihre oft zu Recht verlorene Glaubwürdigkeit und moralische Autorität wiederzuerlangen. Alle Religionen müssen jetzt alle Erscheinungsformen gegenseitiger Rivalität überwinden und sich um eine Kultur der gegenseitigen Anerkennung und des Respekts bemühen.
Orden als verdichtetes Evangelium
Die Orden könnten als das verdichtete Evangelium gesehen werden. „Ich glaube, ich greife nicht ganz weit daneben, wenn ich sage: Das ist der Ernstfall des gelebten Evangeliums“, so Paul M. Zulehner. „Und wenn die evangelischen Räte einen Sinn machen, dann ist das die Zuspitzung des Evangeliums und, wenn man so will, die Radikalisierung.“ Die Orden müssen Friedensbewegung, Gerechtigkeitsbewegung, Umweltbewegung sein. Das seien die Top-Themen für die Orden. Sie müssen den Menschen zur Seite zu stehen, damit sie durch die Angst hindurch zum Urvertrauen zurückfinden können, das wir Gott nennen. Mit ihren Projekten machen die Orden Hoffnung, dass sie nicht Teil der gegenwärtigen Kirchenimplosion sind.
Demokratie braucht Religion
Auch die Demokratie braucht die Religion. „Wie sollen die Demokratie die Würde, die Gleichheit, die Freiheit, die Gerechtigkeit achten?“, fragt Zulehner nachdenklich. „Das sind alles religiös gestützte Werte, die wir leider nicht in der Kirche ausreichend realisieren. Aber wären wir synodal, wären wir ein Segen für die gefährdeten Demokratien.“ Es sei eine Umdrehung der Demokratisierungsdebatte in der Kirche. „Und es ist viel spannender nachher zu sagen: Wenn wir sind, was wir sind, sind wir ein Segen für die Welt!“
[robert sonnleitner]