Tag der Benediktiner 2022
Zum Tag der Benediktiner sind Mitbrüder und -schwestern aus ganz Europa am 30. September 2022 nach Salzburg gekommen. (c) P. Alkuin Schachenmayr
Bei ihrer Ansprache im Abtei-Saal der Erzabtei St. Peter erklärte sie, wie die Salzburger Äbtekonferenz im Jahr 2000 beschlossen hatte, das Institut für Benediktinische Studien zu errichten, und dass sie in diesem Zusammenhang von ihrer Abtei Varensell nach Salzburg kam. Nach 22 Jahren der Forschung und Lehre am IBS geht Puzicha in den Ruhestand.
Puzicha war die leitende Kraft beim Aufbau des Instituts für Benediktinische Studien. Sie promovierte 1977 an der Universität Münster mit der Arbeit „Christus peregrinus“ über die Aufnahme von Gästen in der Theologie der Alten Kirche. Seither folgte eine Reihe von wissenschaftlichen und populären Schriften über das benediktinische Erbe. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit bildete die Regel des hl. Benedikt von Nursia, der als Patriarch des abendländischen Mönchtums – und Patron Europas – gilt.
Die Benediktinerinnen und Benediktiner bedankten sich an diesem Tag bei Sr. Michaela Puzicha für ihre Arbeit am Institut für Benediktinische Studien. Ihre Schriften zur Benediktsregel gehören zu den weichenstellenden Publikationen der letzten Jahre und sind Standardwerke geworden. (c) P. Alkuin Schachenmayr
Publikationen und Ehrendoktorat
Für die zahlreichen Veröffentlichungen zur Grundlegung, Auslegung, Rezeption und Tradition der Regula Benedicti wurde sie einem breiten Publikum von monastisch Interessierten bekannt. Vor allem ihre Handbücher bzw. Kommentare zur Regel wurden mehrfach aufgelegt und gelten inzwischen als zeitgenössische Standardwerke. Die theologische Fakultät Luzern verlieh ihr dafür 2017 das Ehrendoktorat.
Anlässlich eines Vortrags in Kremsmünster vor einigen Jahren antwortete Sr. Michaela auf die Frage, was sie am hl. Benedikt so fasziniert: „Er wollte einen Weg zu und mit Christus zeigen, der niemand ausschließt“, lautete ihre Antwort. „Was mich fasziniert? Seine Offenheit, sein weiter Horizont und sein kluger Blick.“
Entsprechend setzte sie die Akzente ihrer Vorträge, Vorlesungen und Workshops im ganzen deutschen Sprachraum. Der klösterliche Dienst als schön („Ästhetik und Askese“), die heikle Frage nach „Qualität“ in Formation und Aufnahme („Monastische Standards“), die reiche Welt der Symbolik und Poetik, die Benedikt in seiner „verborgenen Innerlichkeit“ vielmehr verwendet als die technische Präzision. Dass sie nicht romantische Fluchtwege sucht, zeigte sich in einem Kurs des Jahres 2016, den sie mit „Entschiedenheit und Widerstand.“ „… sei stark und halte den Herrn aus“ überschrieb.
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Autor: P. Alkuin Schachenmayr
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