Foto: Aussenansicht des Kardinal König Haus im Sommer.
Das Kardinal König Haus ist ein Bildungszentrum der Jesuiten und der Caritas.
Adresse Ausland:
Provinzial: P. Thomas Hollweck SJ
Kaulbachstraße 29a
D-80539 München
Gründer:in/Stifter:in |
Hl. Ignatius von Loyola (*1491–†1556) |
Geschichte |
Die erste Niederlassung der Gesellschaft Jesu in Österreich wurde noch zu Lebzeiten des Ordensgründers, des hl. Ignatius von Loyola (*1491–†1556), im Jahr 1551 auf Initiative von König Ferdinand I. in Wien gegründet, wo der Orden ein Kolleg errichtete und in der Folge die Führung der Wiener Universität übernahm. Zur 1563 errichteten österreichischen Provinz gehörten außerdem Graz (1573), Klagenfurt (1604), Linz (1608), Leoben (1613), Krems (1616), Judenburg (1621), Wiener Neustadt (1625/66) und Steyr (1632). Als wirtschaftlicher Rückhalt der Kollegien mit ihren Schulen dienten die Niederlassungen St. Lorenzen in der Steiermark (1577), in Kärnten Millstatt (der sog. Millstätter Distrikt, in dem der Jesuitenobere einem Bischof gleichkommende Jurisdiktionsrechte innehatte, gegr. 1598) und Eberndorf (1604), weiters Pulgarn in Oberösterreich (1609), St. Bernhard in Niederösterreich (1621) und Traunkirchen im Salzkammergut (1623). Die Kollegien in Innsbruck und Hall gehörten zur Oberdeutschen Provinz. 1773 wurde der Orden von Papst Clemens XIV. aufgehoben und seine Besitzungen in Österreich dem staatlichen Studienfonds einverleibt. Eine Kommunität in Feldkirch (Jesuitengymnasium Stella Matutina 1856–1979) gehörte zur Schweizer Ordensprovinz. Am 27. April 2021, dem 500. Geburtstag von Petrus Canisius, wurde die neue Zentraleuropäische Provinz errichtet. Sie umfasst die Länder Deutschland, Lettland, Litauen, Österreich, Schweden und die Schweiz. |
Niederlassungen |
Foto: Jesuitenkirche - Universitätskirche Innsbruck |
Ehemalige Niederlassungen |
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Ehemalige Niederlassung St Andrä im Lavanttal |
Adresse Kollegg 5, 9433 St. Andrä im Lavanttal Wallfahrtskirche Maria Loretto
Dom- und Stadtpfarrkirche http://www.jesuiten.at
Gründer/Stifter Maximilian d'Este (*1782–†1863) Geschichte Nach der Verlegung des Bistumssitzes Lavant nach Marburg/Maribor stiftete Erzherzog Maximilian d‘Este die bischöfliche Residenz beim ehemaligen Augustiner-Chorherrenkloster St. Andrä im Lavanttal der Gesellschaft Jesu, die hier Noviziat und Terziat für ihren Ordensnachwuchs einrichtete. Die ehemalige Domkirche war Pfarrkirche und verblieb bei der Diözese, die Jesuiten erhielten 1860 als Kirche die barocke Wallfahrtskirche Maria Loreto, die vom 1782 aufgehobenen Loretokloster der Dominikanerinnen betreut worden war.
Archiv Das Hausarchiv St. Andrä befindet sich als eigener Bestand mit Vorakten bis ins 17. Jahrhundert im Provinzarchiv der Gesellschaft Jesu. |
Werke und Pfarren |
Wien:
Innsbruck:
Linz:
Steyr:
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Publikationen der Ordensgemeinschaft |
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Literatur |
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Archiv |
Dr. Ignaz Seipel-Platz 1
Das Archiv enthält die Überlieferung seit der Wiedererrichtung der Gesellschaft Jesu in Österreich sowie die Nachlässe österreichischer Jesuiten. Die Altbestände aus den Hausarchiven der einzelnen Niederlassungen sowie das historische Schularchiv von Kalksburg wurden in das Provinzarchiv überstellt, mit Ausnahme von Innsbruck, wo sich das Hausarchiv vor Ort befindet. Vereinzelte buchförmige Archivalien aus der Zeit vor 1773 wurden zwischen 1950 und 1970 erworben und befinden sich in der Bibliothek der Österreichischen Provinz der Gesellschaft Jesu. Ansonsten befinden sich die Reste der Archive der „Alten Gesellschaft“ (vor 1773) in der Handschriftensammlung der Österreichischen Nationalbibliothek, im Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien, in den Landes-, Kommunal- und Schularchiven an den Orten ehemaliger Jesuitenniederlassungen. Eine bedeutende Sammlung von österreichischen Jesuitica befindet sich in der Benediktinerabtei Pannonhalma in Ungarn. Findmittel des Archivs
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Bibliothek |
Die Bibliothek umfasst zwei Abteilungen: zum einen Belegexemplare aller Schriften österreichischer Jesuiten, darunter auch unpublizierte Manuskripte aus Nachlässen, und zum anderen eine Sammlung Jesuitica, darunter auch zwischen 1950 und 1970 erworbene Stücke aus der Zeit vor 1773, darunter zwei Bände der Litterae annuae (aus den Jahren 1589-1599 bzw. 1600-1607), zwei Bände Examina Candidatorum, vier Bände des Diariums des Wiener Profeßhauses sowie verschiedene Druckwerke aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Die Bibliothek umfasst insgesamt ca. 20.000 Bände. |
Musealia-Sammlungen |
Dr. Ignaz Seipel-Platz 1
Eine kleine Objektsammlung zur Geschichte der Freimaurer gehört zum Archivbestand. Die Attentatspistole von Sarajevo und das blutige Hemd des ermordeten Thronfolgers Erzherzog Ferdinand, die den Jesuiten in Sarajevo zur Errichtung einer Gedenkstätte übergeben worden waren, befinden sich als Dauerleihgaben im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien. Sammlung kleinerer Reliquiare des 19. und 20. Jahrhunderts. Weitere Kunstwerke vor allem aus der Ausstattung ehemaliger Jesuitenkollege sind in einem Kunstinventar erfasst. In der ehemaligen Höheren Schule der Jesuiten in Wien-Kalksburg befand sich das „Kabinett für kirchliche Kunst“ mit Beständen vor allem des 19. Jahrhunderts, das für die ästhetische Ausbildung vor allem des Ordens- und Priesternachwuchses diente. Nach Übergabe der Schule an die Vereinigung von Ordensschulen wurde die Sammlung in das Wiener Jesuitenkolleg gebracht. 2015 schenkten die Jesuiten eine Sammlung von Zeichungen und Graphiken aus dem 19. bis 21. Jahrhundert an das Dommuseum Wien (siehe Bericht). Literatur zu den Sammlungen
Velics, Ladislaus, Das Cabinet für kirchliche Kunst im Collegium S.J. zu Kalksburg bei Wien (Wien 1900). |
Schatzkammer |
Dr. Ignaz Seipel-Platz 1 Sammlung kleinerer Reliquiare und liturgischer Geräte des 19. und 20. Jahrhunderts. |
Orden: Gesellschaft Jesu - Jesuiten (Societas Jesu SJ)
Ordensfamilie: Regularkleriker
Kirchenrechtliche Einordnung: Institut des geweihten Lebens, päpstlichen Rechts
Diözese: Erzdiözese Wien