Gründer:in/Stifter:in |
Hl. Leopold, Markgraf Leopold III. von Österreich (*1073‒†1136) |
Geschichte |
Um 1113 verlegte der Babenberger Markgraf Leopold III. (heiliggesprochen 1485) seine Residenz nach Klosterneuburg und gründete ein Kollegiatstift, das 1133 in ein reguliertes Augustiner Chorherrenkloster umgewandelt wurde. Die Grundsteinlegung der Kirche erfolgte 1114. Der Chorfrauenkonvent bestand bis 1568. Die seit dem Mittelalter bestehende Verbindung des Hauses Habsburg zu Klosterneuburg veranlasste Kaiser Karl VI. (1711-1740) seine Sommerresidenz hier errichten zu lassen. Die von Donato Felice d’Allio nach dem Vorbild des spanischen Escorial geplante Klosterresidenz wurde nur zum Teil realisiert. Die neugotischen Türme wurden 1893 von Friedrich von Schmidt fertig gestellt. Von 1768 bis 1796 und wieder seit dem 20. Jahrhundert bestand bzw. besteht eine theologische Hauslehranstalt zur Ausbildung der österreichischen Chorherren. 1786 kaufte das Stift vom Staat den Leopoldsberg samt Kirche. 1802 wurde dem Stift die Vermögensverwaltung des aufgehobenen Chorherrenklosters St. Dorothea übertragen, 1852 erwarb Klosterneuburg das ehemalige Zisterzienserinnenkloster und spätere Jesuitenniederlassung St. Bernhard bei Horn. In der Zwischenkriegszeit war Klosterneuburg durch das Wirken des Chorherren Pius Parsch Zentrum der volksliturgischen Bewegung. Während der NS-Zeit war das Stift von 1941 bis 1945 enteignet. Der Chorherr Roman Scholz war Mitbegründer einer der ersten Widerstandsgruppen gegen das NS-Regime. |
Werke und Pfarren |
Inkorporierte Pfarren
Ehemals inkorporierte Pfarren
Pfarren des Stiftes im Ausland
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Puplikationen der Ordensgemeinschaft |
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Literatur |
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Stiftsarchiv |
Stiftsplatz 1
Das Archiv umfasst folgende Bestände: Stift und Stiftsherrschaft; Bestände des 1786 aufgehobenen Stiftes St. Dorothea in Wien; Sammlung Freiesleben (hauptsächlich Urkundenabschriften des kaiserlichen Archivars).
Findmittel des Archivs
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Stiftsbibliothek |
Stiftsplatz 1 Die Stiftsbibliothek besitzt etwa 260.000 Bände, 836 Inkunabeln, 748 Frühdrucke (bis 1520) und 1256 Handschriften sowie eine Globensammlung.
Kataloge der Bibliothek
Literatur zur Bibliothek
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Musikarchiv |
Stiftsplatz 1
Hauptbestand: Handschriftliches Stimmenmaterial aus dem 18. und 19. Jahrhundert, Partituren u.a. Mittelalterliche Handschriften befinden sich in der Stiftsbibliothek.
Kataloge des Musikarchivs
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Sammlungen |
Stiftsplatz 1
Propst Ambros Lorenz richtete 1775 das Stiftsmuseum als Studiensammlung ein, die sowohl künstlerische wie naturhistorische Objekte umfasste. 1802 erfuhr das Museum einen beträchtlichen Zuwachs durch die Übernahme der Sammlungen des aufgehobenen Stiftes St. Dorothea. Die Gemäldegalerie beinhaltet hauptsächlich gotische Tafelbilder, darunter fast das gesamte Werk Rueland Frueaufs des Jüngeren sowie den ehemaligen Hochaltar der Wiener Karmelitenkirche.
Inventar der Sammlung(en)
Literatur zu den Sammlungen
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Schatzkammer |
Stiftsplatz 1
Besondere Stücke der Schatzkammer sind im Stiftsmuseum zu sehen, darunter der Österreichische Erzherzoghut, die „Schleiermonstranz“ von Steinl und Känischbauer (1714) sowie pretiose Pontifikalornate, darunter der Marienornat im Jugendstil von Anton Hofer (1911).
Inventare der Schatzkammer
Literatur zur Schatzkammer
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Orden: Augustiner Chorherren (Ordo Canonicorum Regularium Sancti Augustini CanReg.)
Ordensfamilie: Augustinerchorherren und -frauen, Regularkanoniker
Kirchenrechtliche Einordnung: Institut des geweihten Lebens, päpstlichen Rechts
Diözese: Erzdiözese Wien