Geschichte |
Der Orden der Kapuziner ist ein im 16. Jahrhundert entstandener franziskanischer Reformorden, der das karitative und pastorale Apostolat mit einem eremitisch-klösterlichen Leben verband („Minderbrüder vom eremitischen Leben“). Das Wiener Kapuzinerkloster wurde 1618 aufgrund einer Stiftung der Kaiserin Anna, der Gemahlin des Kaisers Matthias, begründet, die ein Kloster nahe der Burg als ihre Begräbnisstätte wünschte. 1632 wurde die Kirche „Maria von den Engeln“ geweiht. Zur Zeit der Belagerung Wiens durch die Osmanen predigte hier der Kapuziner Markus von Aviano, er starb 1699 und wurde in der Kirche begraben. Nach Gründung der Klöster Wien, Prag und Graz kam es 1600 zur Errichtung des Österreichisch-Böhmisch-Steirischen Kommissariats, welches 1608 in ein Österreichisch-Böhmisches und ein Steirisches Kommissariat geteilt wurde. 1618 wurde das Österreichisch-Böhmische Kommissariat zur Provinz erhoben, diese 1673 in eine Böhmische und in eine Österreichische Provinz, später Österreichisch-Ungarische Provinz genannt, geteilt. Das Steirische Kommissariat wurde 1619 zur Provinz erhoben. 1928 wurden die Österreichisch-Ungarische und die Steirische Provinz aufgehoben und die Wiener Provinz gegründet. Das Kapuzinerkloster in Wien gehörte bis November 2022 zur Kapuzinerprovinz Österreich-Südtirol mit Sitz in Innsbruck. Im November 2022 erfolgte eine Neuordnung der bisherigen Provinzeinteilung. Seitdem gehören die Klöster Klagenfurt, Leibnitz, Wien und Wiener Neustadt (gegr. 1623) der ehemaligen Provinz Österreich-Südtirol als „Delegation Wien“ zur Krakauer Kapuzinerprovinz. |
Werke und Pfarren |
Kapuzinerkirche in Wien |
Archiv |
Tegetthoffstraße 2
Das Archiv enthält den historischen Altbestand aus der ordenseigenen Überlieferung. Findmittel des Archivs
|
Bibliothek |
Tegetthoffstraße 2
Siehe Bibliotheksbeschreibungen in: Klosterbibliotheken in Österreich, armarium.eu und Fabian-Handbuch der historischen Buchbestände.
|
Kaisergruft (Kapuzinergruft) Wien |
Tegetthoffstraße 2
Die Kapuzinergruft, auch Kaisergruft genannt, ist eine Begräbnisstätte der Habsburger und Habsburg-Lothringer in Wien. Kaiserin Anna stiftete 1617 testamentarisch das Kapuzinerkloster und verfügte den Bau der Gruft. Begonnen wurde der Bau unter Ferdinand II. im Jahre 1622. Durch den Dreißigjährigen Krieg dauerte der Bau 11 Jahre. Nach der Fertigstellung im Jahr 1633 wurden die Särge der Kaiserin Anna und ihres Gemahls Kaiser Matthias in die Gruft überführt. Seither wurde die Gruft insgesamt achtmal erweitert. Heute ist die Kaisergruft das Grabmal für 12 Kaiser, 19 Kaiserinnen und viele weitere Mitglieder der Familie Habsburg bzw. Habsburg-Lothringen. Künstlerisch bemerkenswert sind die Karlsgruft und die Maria-Theresiengruft, die in einem anmutigen Rokokostil gehalten sind. Der große, spätbarocke Doppelsarkophag für Maria Theresia und Franz Stephan stammt von Balthasar Ferdinand Moll und wurde bereits zu ihren Lebzeiten angefertigt. Die letzte Bestattung war die von Otto Habsburg und seiner 2010 gestorbenen Frau Regina von Sachsen-Meiningen am 16. Juli 2011. Inventar der Sammlung(en)
|
Schatzkammer |
Tegetthoffstraße 2
Zur Schatzkammer gehören liturgische Geräte und Paramente. Literatur zur Schatzkammer
|
Orden: Orden der minderen Brüder Kapuziner (Ordo Fratrum Minorum Capuccinorum OFM Cap)
Ordensfamilie: Franziskanische Familie, Mendikanten
Kirchenrechtliche Einordnung: Institut des geweihten Lebens, päpstlichen Rechts
Diözese: Erzdiözese Wien