Gründer:in/Stifter:in |
Selige Karolina Maria Theresia von Jesu Gerhardinger (*1797‒†1879) |
Geschichte |
Der Schulorden wurde 1833 von der Lehrerin Karolina Gerhardinger (*1797‒†1879) in Neunburg vorm Wald (Oberpfalz in Bayern) gegründet. Unterstützt wurde die Gründung vom Regensburger Bischof Georg Michael Wittmann und vom Wiener Hofkaplan Sebastian Job. Das Mutterhaus der Gemeinschaft wurde im ehemaligen Klarissenkloster am Anger in München errichtet. Karoline Gerhardinger gründete hier die erste Lehrerinnenbildungsanstalt Bayerns. Weitere Schulgründungen und Waisenheime in anderen Niederlassungen folgten. 1834 wurde die Kongregation vom Bischof, 1854 vom Papst anerkannt. 1853 kamen Schwestern nach Freistadt in Oberösterreich und 1858 nach Traunkirchen. 1860 holte die Gräfin Flora Fries (*1814–†1882) die Schulschwestern nach Wien und übertrug den Schwestern die Leitung eines Waisenhauses in der Clementinengasse in Fünfhaus (15. Bezirk). 1864 erwarben die Schwester in der Friesgasse ein Grundstück und errichteten ein Asyl für wohnungslose Fabrikarbeiterinnen. 1865 wurde eine Kinderbewahranstalt und eine Industrieschule eröffnet. 1866 wurden im Kloster Verwundete aus der Schlacht von Königgrätz gepflegt. 1867 erhielten die Schwestern von der k.k. Statthalterei die Konzession für die Führung einer Hauptschule. Spenden für den Ankauf weiterer Häuser in der Friesgasse erhielten die Schwestern von Kaiser Franz Joseph I. 1885 wurde die Klosterkirche erbaut. Weitere Niederlassungen der Provinz befinden sich in Gorizia (Italien) und in Slavkov (Tschechoslowakien). |
Niederlassungen, Werke und Dienste in Österreich |
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Ehemalige Niederlassungen, Werke und Dienste in Österreich |
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Werke und Pfarren |
Das Schulzentrum Friesgasse (Wien), Volksschule Kritzendorf (NÖ) und die Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe in Freistadt (OÖ) ist seit 1. September 2022 in der Trägerschaft der Schulen von der Vereinigung der Ordenschulen Österreichs (VOSÖ). Eigentümer ist das Institut Österreichischer Orden. |
Klosterkirche Mutter der Barmherzigkeit (Fünfhausgasse 23, 1150 Wien) |
Die Kirche wurde 1885 nach einem Entwurf des Malers Josef Kastner vom Baumeister Johann Friedl erbaut. Die Ausstattung ist original aus der Bauzeit erhalten. Die Wandmalerei des Chores zeigt eine vielfigurige Darstellung der Mutter der Barmherzigkeit in der Glorie und darunter die Heiligen Alfons von Liguori, Franz von Assisi, Petrus, Erzengel Michael, Johannes der Täufer, Paulus, Ignatius von Loyola und Christophorus. |
Literatur |
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Provinzarchiv |
Clementinengasse 25
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Orden: Kongregation der Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau (Congregatio pauperum sororum scholarum Dominae Nostrae SSND)
Ordensfamilie: Frauenkongregation, Schulorden
Kirchenrechtliche Einordnung: Institut des geweihten Lebens, päpstlichen Rechts
Diözese: Erzdiözese Wien