Gründer:in/Stifter:in |
Tassilo III. (um *741‒†796) |
Geschichte |
Stift Kremsmünster wurde 777 vom Bayernherzog Tassilo III. gegründet, der Legende nach an dem Ort, an dem Tassilos Sohn Gunther bei der Jagd von einem Eber getötet worden ist. Im 11. und 12. Jahrhundert zählte Kremsmünster zum Gorzer Reformkreis. Das gesamte Mittelalter hindurch war Kremsmünster nicht nur der wirtschaftlichen Prosperität wegen bedeutend, sondern vor allem wegen seiner Schreibschule und der bedeutenden Bibliothek. In der Frühen Neuzeit wirkten zahlreiche Mönche als Professoren an der Benediktineruniversität in Salzburg. Die Kremsmünsterer Klosterschule wurde 1549 durch Abt Gregor Lechner (1543‒1558) für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht, 1744 stiftete Maria Theresia hier eine Ritterakademie. In der Barockzeit erfolgten neben der Erneuerung der Stiftskirche und dem Neubau des Klosters durch Carlo Antonio Carlone und Jakob Prandtauer unter Abt Alexander Fixlmillner III. (1731–1759) auch der Bau einer Sternwarte. Die wirtschaftlichen Schäden, die das Stift in den Napoleonischen Kriegen erlitten hatte, konnten erst unter Abt Thomas Mitterndorfer (1840‒1860) beseitigt werden. Im Zweiten Weltkrieg war das Stift von 1941‒1945 enteignet. |
Werke und Pfarren |
Inkorporierte Pfarren
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Literatur |
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Stiftsarchiv |
4550 Kremsmünster
Das Stiftsarchiv von Kremsmünster gehört zu den größten und bedeutendsten Klosterarchiven Österreichs. Es umfasst neben dem klosterinternen Schriftgut eine umfangreiche Überlieferung des grundherrschaftlichen Verwaltungsschriftguts, darunter die Herrschaftsarchive von Kremsmünster und Kremsegg, Pernstein, Scharnstein und Eggenberg, Weißenberg sowie Piberbach. Da der Abt von Kremsmünster dem oberösterreichischen Prälatenstand präsidierte, ist das Prälatenstandsarchiv Teil des Stiftsarchivs.
Findmittel des Archivs
Literatur zum Archiv
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Stiftsbibliothek |
4550 Kremsmünster
Insgesamt umfasst die Bibliothek etwa 113.000 Titel, 800 Inkunabeln, über 400 Handschriften.
Kataloge der Bibliothek
Literatur zur Bibliothek
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Musikarchiv |
Kontakt: P. Altmann Pötsch OSB
Das Musikarchiv enthält Autographen, ca. 10.000 Handschriften und historische Drucke sowie Musikinstrumente. Schwerpunkte bilden geistliche Vokalmusik des 17. Jahrhunderts sowie Kirchenmusik und Instrumentalmusik der Vorklassik.
Kataloge des Musikarchivs
Literatur zum Musikarchiv
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Kunstsammlungen und Sternwarte |
4550 Kremsmünster
Aus der langen Geschichte Kremsmünsters sind Kunstwerke und Pretiosen überliefert, am bekanntesten ist der „Tassilokelch“ aus dem 8. Jahrhundert. Den Schwerpunkt des klösterlichen Sammelns bildete im 17. Jahrhundert die niederländische, im 18. Jahrhundert die österreichische Malerei. Gleichzeitig entstanden eine „Kunst- und Wunderkammer“ und eine Sammlung von Turcica. Im 19. Jahrhundert wurde Biedermeier- und Salonmalerei zur Ausstattung des Klosters erworben. Aus den Stiftspfarren wurden mittelalterliche Kunstwerke im Kloster gesichert.
Weitere Informationen zum Klostermuseum: www.ooemuseumsverbund.at/museum/199_stift_kremsmuenster
Die Sternwarte - auch Mathematischer Turm genannt - wurde in den Jahren 1749-58 als klösterliche Forschungsstätte für Naturwissenschaften nach den Plänen des bayerischen Benediktiners Anselm Desing errichtet. Untergebracht wurde in deren Räumlichkeiten ein Universalmuseum mit „naturalia“, „scientifica“ und „artefacta“. Heute umfasst das Museum der Sternwarte umfangreiche naturhistorische und physikalisch-astronomische Sammlungen. Als wichtigster Teil des Observatoriums wird seit 1762 eine Klimastation betrieben. Daneben verfügt die Sternwarte über eine eigene Fachbibliothek und ihr eigenes Archiv. Siehe auch www.specula.at.
Literatur zu den Sammlungen
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Schatzkammer |
4550 Kremsmünster
Die Sakristei der Stiftskirche beherbergt die liturgischen Geräte, Paramente und äbtlichen Pontifikalien, darunter eine reichhaltige Sammlung der Barockzeit. Die Stücke sind an Festtagen in liturgischer Verwendung. |
Orden: Benediktiner (Ordo sancti Benedicti OSB)
Ordensfamilie: Benediktinische Gemeinschaften
Kirchenrechtliche Einordnung: Institut des geweihten Lebens, päpstlichen Rechts
Diözese: Diözese Linz