Gründer:in/Stifter:in |
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Anna Katharina von Gonzaga-Mantua (*1566–†1621) | ||
Geschichte |
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Der Orden der Serviten ist 1233 in Italien aus einer Marienbruderschaft entstanden und gehört zu den Bettelorden. Seit dem 14. Jahrhundert gibt es einen weiblichen Zweig, seit dem 15. Jahrhundert Laiengemeinschaften. Anna Katharina Gonzaga, Witwe nach Ferdinand II. von Tirol, errichtete 1607 in Innsbruck ein Frauenkloster, das sich dem weiblichen Zweig des Ordens anschloss. Die Gründung eines Männerklosters wurde 1611 begonnen. Die Stifterin initiierte Reformen, sodass innerhalb des Servitenordens eine eigene Deutsche Observanz entstand. 1624 wurde ein weiteres Kloster bei der Wallfahrtskirche in Maria Waldrast gegründet. 1635 übernahmen die Serviten die Kärntner Wallfahrtskirche Maria Luggau von den Franziskanern. Das Servitenkloster in Wien wurde 1639 gegründet und die Wallfahrtskirchen in Maria Langegg 1644, Maria Loretto 1645 und Gutenstein 1675 übernommen. Weitere Servitenklöster wurden 1666 in Schönbühel, 1677 in Frohnleiten, 1692 in Volders, 1693 in Maria Jeutendorf, 1695 in Forchentau (Forchtenstein), 1713 in Kötschach-Mauthen (Auflassung 1981) und 1718 in Maria Weißenstein gegründet. 1756 wurden eine Österreichisch-Ungarische Provinz mit Sitz in Wien und eine Tiroler Provinz mit Sitz in Innsbruck errichtet. Seit 1927 besteht nur mehr eine einzige Provinz mit Provinzsitz in Innsbruck. Von den Klosteraufhebungen im Josephinismus waren folgende Servitenklöster betroffen: Maria Waldrast (wieder übernommen 1844), Maria Loretto (wieder übernommen 1926), Maria Weißenstein (wieder übernommen 1836) sowie das Servitinnenkloster in Innsbruck. Das aufgehobene Augustiner Eremitenkloster in Rattenberg in Tirol übernahmen die Serviten 1817, es bestand bis 1970. Maria Langegg wurde vom Orden im Jahr 1953 aufgegeben, Frohnleiten 1965, Maria Jeutendorf 1978, Schönbühel 1980 und Wien 2009. |
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Niederlassungen |
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Niederlassung in Maria Luggau |
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Adresse Maria Luggau 26, 9655 Maria Luggau Geschichte 1635 übernahmen die Serviten das Kloster der Franziskaner, die seit 1591 an der Wallfahrtskirche Maria Luggau im Kärntner Lesachtal gewirkt hatten. Die Wallfahrt bestand seit 1513 und geht auf ein Mariengnadenbild, eine Pietà, in einem Bildstock zurück, der von einer Bäuerin namens Helena errichtet worden war. Sie gilt als Begründerin der Wallfahrt und Initiatorin des Kirchenbaus mit Unterstützung der örtlichen Pfleger und Pfarrer. Die Franziskaner wurden vom Herrschaftsinhaber Johann Graf von Ortenburg berufen, der selbst Kirche und Kloster bestiftete. 1594 wurde Maria Luggau zur Pfarre erhoben.
Literatur
Hausarchiv Servitenkloster Maria Luggau
Das Hausarchiv bewahrt die Überlieferung des Klosters und der Kirche seit dem 16. Jahrhundert, nach der Ordnung eines historischen Archivladenschranks. Ein Findbehelf ist nicht vorhanden.
Bibliothek Servitenkloster Maria Luggau
Der Brand 1738 betraf auch die Bestände der Bibliothek, einige Bände tragen bis heute Brandspuren. Die neue barocke Bibliothek geht auf die Zeit nach 1738 zurück und ist heute noch - allerdings nicht mehr ganz vollständig - vorhanden. Sie umfasst 30.000 Bände, davon 12 Inkunabeln.
Sammlungen Servitenkloster Maria Luggau
Sammlungen im engeren Sinn besitzt das Kloster nicht, doch hat es eine reiche Ausstattung an Bildern und Gemälden, besonders mit Motiven der Ordensgeschichte, der Ordensheiligen und der Wallfahrt. Besonders hervorzuheben ist die reiche Sammlung an Votivbildern und Votivgaben der Wallfahrer.
Schatzkammer Servitenkloster Maria Luggau
In der Sakristei werden historische Paramente und liturgische Geräte verwahrt. Außergewöhnlich ist eine reiche Sammlung der Kleider des Gnadenbildes, die bereits im Kircheninventar von 1619 genannt sind. |
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Niederlassung in Volders |
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Adresse Volderwaldstraße 3
Geschichte Das Servitenkloster St. Karl in Volders wurde 1692 gegründet und erlebte eine wechselvolle Geschichte. Während des Zweiten Weltkriegs war das Volderer Kloster aufgehoben und diente als Soldatenunterkunft. Von 1951 bis 1955 diente es dem Landesgendarmeriekommando für Tirol als Unterkunfts- und Unterrichtsstätte. Ab 1955 stand das Gebäude wieder dem Servitenorden und der Schule zur Verfügung. Seit 1995 steht das Private Realgymnasium und Oberstufenrealgymnasium St. Karl Volders in der Trägerschaft der "Vereinigung von Ordensschulen Österreichs" (VOSÖ): www.porg-volders.at
Literatur
Bibliothek Volderwaldstraße 3
Die Klosterbibliothek in Volders umfasst etwa 11.000 Bände. Siehe Bibliotheksbeschreibung im Fabian-Handbuch der Historischen Buchbestände und in armarium.eu.
Sammlungen Adresse:
Schatzkammer Adresse: |
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Niederlassung in Maria Waldrast |
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Adresse Mützens 27 6143 Mühlbachl (bei Matrei am Brenner)
Geschichte Der Marienwallfahrtsort Maria Waldrast ist einer der ältesten Tirols und gehört zu den höchstgelegenen Wallfahrtsorten der Alpen (1641 m). 1407 kam es der Legende nach etwas oberhalb des heutigen Klosters zur Auffindung des Gnadenbildes (Maria mit Kind) durch zwei Hirten. Nach der Kapelle wurde 1622 mit dem Bau der heutigen Wallfahrtskirche begonnen; Erzherzog Leopold V. stiftete 1624 für die Serviten ein Kloster in Maria Waldrast. 1785 wurde der Serviten-Pilgerort durch Kaiser Joseph II. aufgehoben, Kirche und Kloster werden schwer in Mitleidenschaft gezogen. 1844/45 erfolgte der Wiederaufbau durch die Serviten. 1941 erleidet der Wallfahrtsort seine zweite Aufhebung durch das NS-Regime; 1945 Rückkehr des Gnadenbildes und der Serviten. Von 1985 - 2000 wurde Maria Waldrast einer umfassenden Generalrenovierung unterzogen,
Literatur
Archiv Adresse:
Historische Akten aus der Zeit von 1400 bis 1787 liegen im Tiroler Landesarchiv.
Bibliothek Mützens 27 6143 Mühlbachl
Im Jahr 2010 wurde die barocke Bibliothek aus dem Wiener Servitenkonvent nach Maria Waldrast transferiert. Siehe Bibliotheksbeschreibung in armarium.eu.
Sammlungen Adresse:
Schatzkammer Adresse: |
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Ehemalige Niederlassungen |
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Werke und Pfarren |
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Publikationen der Ordensgemeinschaft |
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Literatur |
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Archiv |
Maria Theresien-Straße 42
Das Provinzarchiv enthält die Überlieferung der Tiroler bzw. Österreichischen Servitenprovinz sowie das Archiv des aufgelassenen Klosters Rattenberg. Die Klosterarchive von Maria Langegg und Schönbühel befinden sich im Diözesanarchiv St. Pölten. Das Klosterarchiv der Wiener Serviten untersteht dem Diözesanarchiv Wien und wird vor Ort in Wien-Rossau aufbewahrt und betreut.
Findmittel des Archivs Findmittel des Provinzarchivs vor Ort, Auskunft auf Anfrage Findmittel für die Archive der Servitenklöster Maria Langegg und Schönbühel im Diözesanarchiv St. Pölten
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Servitenbibliothek |
Maria Theresien-Straße 42
Die Bibliothek des Servitenklosters Innsbruck mit einem Bestand von rund 30.000 Bänden ist eine Dauerleihgabe an die Universitätsbibliothek Innsbruck. Weiters besitzt die Bibliothek rund 500 Handschriften und 225 Inkunabeln (193 Titel).
Kataloge der Bibliothek
Literatur zur Bibliothek
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Musikarchiv |
Maria Theresien-Straße 42
Rund 600 Handschriften und rund 500 Drucke, Schwerpunkt 19. Jahrhundert.
Kataloge des Musikarchivs
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Kunstkammer |
Maria Theresien-Straße 42
Die Kunstkammer im Servitenkloster Innsbruck ist in Erinnerung an die zweite Gemahlin Erzherzog Ferdinands II. und Klostergründerin, Anna Caterina Gonzaga, eingerichtet worden. Gezeigt werden persönliche Gegenstände aus dem Besitz der Erzherzogin die als Anna Juliana in das Regelhaus (Damenstift) eintrat. Außerdem finden sich in der Kunstkammer der Serviten Gemälde und Grafiken sowie Kunstgewerbe aus dem 16. bis 19. Jahrhundert. Besonders bedeutend ist eine Sammlung von Portraits von Serviten.
Inventar der Sammlung(en)
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Orden: Serviten - Orden der Diener Mariens (Ordo Servorum Mariae OSM)
Ordensfamilie: Mendikanten
Kirchenrechtliche Einordnung: Institut des geweihten Lebens, päpstlichen Rechts
Diözese: Diözese Innsbruck