Gründer:in/Stifter:in |
Graf Engelbert von Spanheim (†1096) |
Geschichte |
Auf Bitten des Grafen Engelbert von Spanheim entsandte das schwäbische Reformkloster Hirsau 1091 Mönche für die Gründung eines Benediktinerklosters in St. Paul im Lavanttal. Sein Stiftungsgut sowie sein Skriptorium und seine Schule machten St. Paul bald zur bedeutendsten Kärntner Klostergründung des Mittelalters. Im 16. Jahrhundert erlebte das Stift unter Abt Hieronymus Marchstaller eine Blüte, dieser Abt war sehr baufreudig und errichtete das Kloster in seiner heutigen Form. 1787 löste Kaiser Josef II. das Stift auf, dabei gingen viele Handschriften, Bücher und andere Kunstschätze verloren. 1806 führte Fürstabt Berthold Rottler seine Mönche aus dem ebenfalls aufgelösten Kloster St. Blasien im Schwarzwald nach Österreich, zuerst in das ehemalige Kollegiatstift Spital am Phyrn und 1809 nach St. Paul. Kunstschätze und vor allem kostbare mittelalterliche Buchbestände wurden dabei aus St. Blasien nach St. Paul mitgebracht und bilden heute einen der bedeutendsten Kulturgüterbestände Österreichs. Als wirtschaftliches Ausstattungsgut erhielt das Kloster 1809 das Kärtner Stift Eberndorf und das ehemalige Kollegiatstift Maria Wörth am Wörthersee übertragen. 1940 bis 1945 war das Stift von den Nationalsozialisten enteignet und eine Schule der NAPOLA darin untergebracht. Seit 2010 haben die Benediktiner die Betreuung der Wallfahrtskirche Maria Loreto in St. Andrä von den Jesuiten übernommen. |
Werke und Pfarren |
Inkorporierte Pfarren
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Publikationen der Ordensgemeinschaft |
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Literatur |
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Stiftsarchiv |
Hauptstraße 1
Nach der Aufhebung gelangten Ende des 18. Jahrhunderts Archivbestände nach Wien in das Haus-, Hof- und Staatsarchiv. Erhalten sind im Stiftsarchiv 57 Urkunden bis 1300, davon zu St. Paul 1.648 Stück und zu St. Blasien 598 Stück sowie aus dem ehemaligen Stift Eberndorf 176 Stück. In den Aktenfaszikeln sind vier Provenienzen scheidbar: St. Paul, St. Blasien, Eberndorf sowie Spital am Phyrn. Für den Bestand von St. Paul sind die Akten in Sachgruppen gegliedert: Äbte; Kapitulare und Stiftsangehörige; Kirchliches (Vogtei, Visitationen, Pfarr- und Filialkirchen); Grundherrschaften (St. Paul, Möchling, Kollnitz, Rabenstein, Loschental, Leonstein, Faal und Lembach); steirische Besitzungen; Wirtschaft und grundherrschaftliche Verwaltung; ständische Akten; Aufhebung und Wiederbesiedelung; Bausachen, Archiv, Kunst und Schule; fremde Besitzungen und Familien. Findmittel des Archivs
Literatur zum Archiv
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Stiftsbibliothek |
Hauptstraße 1
Die Bibliothek umfasst rund 150.000 Bände, 800 Inkunabeln, 4000 Handschriften. Kataloge der Bibliothek
Literatur zur Bibliothek
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Musikarchiv |
Hauptstraße 1 Kataloge des Musikarchivs
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Sammlungen |
Hauptstraße 1
Zu den Sammlungen, die im Stiftmuseum präsentiert werden gehören die Gemäldegalerie mit Werken von Rubens, Van Dyck, Holbein, Leonardo da Vinci, Kremser Schmidt etc., weiters die Grafiksammlung (ca. 30.000 Blätter), mittelalterliche Schatzkunst und Kleinplastik, eine numismatische Sammlung, eine Kunst- und Wunderkammer, eine Textiliensammlung sowie die geistliche Schatzkammer. Literatur zu den Sammlungen
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Schatzkammer |
Hauptstraße 1
Die Schatzkammer ist Teil des Stiftsmuseums Zu den liturgischen Schätzen zählen unter anderem das Adelheid-Kreuz aus dem 11. Jahrhundert sowie zwei liturgische Gewänder: eine Glockenkasel aus dem zweiten Viertel des 12. und 13. Jahrhunderts. |
Orden: Benediktiner (Ordo sancti Benedicti OSB)
Ordensfamilie: Benediktinische Gemeinschaften, Mönchsorden
Kirchenrechtliche Einordnung: Institut des geweihten Lebens, päpstlichen Rechts
Diözese: Diözese Gurk