Gründer:in/Stifter:in |
Seliger Bischof Hartmann von Brixen (*1090‒†1164) |
Geschichte |
Das Augustiner Chorherrenstift Neustift wurde 1142 vom seligen Bischof Hartmann von Brixen unweit seiner Bischofsstadt gegründet, die Besiedelung erfolgte durch einige Chorherren aus Klosterneuburg. Im 15. und 16. Jahrhundert erlebte das Stift eine kulturelle Blüte, davon zeugen die Arbeiten von bedeutende Künstlern wie dem Meister von Uttenheim, Michael und Friedrich Pacher oder Max Reichlich. Das Zeitalter der Reformation brachte neben Plünderungen im Zuge der Bauernaufstände auch einen geistigen Niedergang des Stiftes, erst die Gründung einer akademischen Hauslehranstalt unter Propst Markus Hauser (1621-1665) und die umfassende Barockisierung des Stiftes zwischen 1735 bis 1744 brachten einen Aufschwung. Den Abschluss der Bauarbeiten bildete der neue Bibliothekstrakt mit seinem prachtvollen Rokokosaal. Nachdem Tirol 1805 an Bayern gefallen war, erfolgte zwei Jahre später die Aufhebung von Neustift und die Versteigerung der klösterlichen Güter.1816 wurde das Stift wieder eingesetzt, doch war der Anfang mit einer geringen Anzahl an Chorherren und dem Fehlen von Besitzungen schwer. Dem Stift wurde die Führung eines Gymnasiums in Brixen übertragen, welches bis 1926 geführt wurde; auch ein Sängerknabeninstitut wurde eingerichtet. Während des 2. Weltkrieges musste Neustift militärische Magazine und eine Druckerei beherbergen, zudem brachte der Bombenabwurf der Alliierten große Schäden. |
Werke und Pfarren |
Inkorporierte Pfarren
Anvertraute Diözesanpfarreien bzw. Seelsorgestellen
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Literatur |
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Stiftsarchiv |
Stiftstraße 1
Beständeübersicht
Findmittel des Archivs Die mittelalterlichen Urkunden sind im Urkundenbuch des Stiftes Neustift erfasst.
Literatur zum Archiv
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Stiftsbibliothek |
Stiftstraße 1
Die Stiftsbibliothek besitzt rund 98.000 im Hauptkatalog erfasste Werke. Bei der Säkularisation 1807 kamen wertvolle Handschriften nach Innsbruck. 99 mittelalterliche und einige neuzeitliche Kodizes mussten nach dem Ersten Weltkrieg wieder an Italien abgetreten werden und sind als Leihgabe des italienischen Staates 1929 dem Stift zurückgestellt worden, ein weiterer Teil verblieb an der Universitäts- und Landesbibliothek in Innsbruck. Es befinden sich ca. 30 Inkunabeln sowie Sammlungen von Handschriftenfragmenten und Stichen in der Stiftsbibliothek. Innerhalb der Gesamtbibliothek bestehen Sonderabteilungen mit Ordensliteratur und Tirolensien.
Kataloge der Bibliothek
Literatur zur Bibliothek Martin Peintner, Neustifter Buchmalerei. Klosterschule und Schreibstube des Augustiner-Chorherrenstiftes (Bozen 1984). Neuhauser, Walter: Wissenschaftspflege in Neustift im Spiegel der Handschriften, in: Walter Neuhauser (Hg.) Beiträge zur Handschriftenkunde und mittelalterlichen Bibliotheksgeschichte, Referate der 7. Tagung österreichischer Handschriftenbearbeiter in Innsbruck/Neustift (Südtirol), Juni 1979 (Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft, Sonderheft 47, Innsbruck 1980) 73–104. |
Musikarchiv |
Stiftstraße 1
Kataloge des Musikarchivs Einzelnachweise
Internationales Quellenlexikon der Musik (RISM), Serie A/1 Musikdrucke bis 1800 (Kassel: Bärenreiter, 1971‒2012) (9 Bände, 4 Ergänzungsbände, Indexband, CD-ROM), Musikhandschriften: RISM (Répertoire international des sources musicales).
Literatur zum Musikarchiv
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Sammlungen |
Stiftstraße 1
Das Stift beherbergt eine Pinakothek, hervorzuheben ist die reiche Sammlung an Altartafeln aus dem 15. und 16. Jahrhundert.
Literatur zu den Sammlungen
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Orden: Augustiner Chorherren (Ordo Canonicorum Regularium Sancti Augustini CanReg.)
Ordensfamilie: Augustinerchorherren und -frauen, Regularkleriker
Kirchenrechtliche Einordnung: Institut des geweihten Lebens, päpstlichen Rechts
Diözese: Diözese Bozen-Brixen