„Es ist noch möglich, diese Welt zu retten“
Dieses Gegensteuern brauche „ganz einschneidende, schnelle Maßnahmen“, die man nicht aus den Augen verlieren dürfe, auch wenn es immer wieder zu Katastrophenszenarien komme wie die Corona-Pandemie oder der Ukraine-Krieg, die diese gemeinsame Kraftanstrengung der Menschheit zur Eindämmung der Klimakrise verhinderten.
Politik und Kirche gefordert
Dabei seien auch Politik und Kirche gefordert. Viel zu lange sei viel zu wenig geschehen. Es brauche gesetzliche Rahmenbedingungen, es brauche das Steuern der politischen Autoritäten in dieser Welt, damit das Entscheidende passiert. Gerade für die christliche Kirche müsse es ein Uranliegen sein, die Schöpfung Gottes zu bewahren. „Die Predigt ist wichtig, aber entscheidend ist das Tun“, sagt P. Franz Helm. Papst Franziskus habe mit „Laudato si“ die Basis geliefert. Die Enzyklika sei ein bahnbrechendes Werk, weil es auf dem Stand heutiger Wissenschaft ist und hier die soziale Frage mit der ökologischen Frage verbunden wird. „Der Schrei der Armen verbindet sich mit dem Schrei von Mutter Erde, aller Lebewesen, die bedroht sind. Und das eine kann man nicht gegen das andere ausspielen, sondern es geht darum, den doppelten Schrei zu hören und genau auf diesen beiden Ebenen was zu tun“, so P. Franz Helm.
P. Franz Helm beim Gottesdienst mit den Aktivist:innen gegen die Stadtstraße bzw. Lobautunnel. (c) privat
Jede/r Einzelne trägt Verantwortung
Für den Umweltschützer trägt hier jeder Einzelne Verantwortung, denn „in der Demokratie ist das, was politisch geschieht, die Summe dessen, was die Staatsbürgerinnen und Staatsbürger entschieden haben“, sagt P. Franz Helm. Und betont: „Ich glaube an die Macht der Menschen.“ Er selbst und seine Mitbrüder hätten dafür auch ihre persönlichen Lebensstile in allen Bereichen wie Mobilität, Wohnen, Ernährung, etc. im Sinne des Umweltschutzes verändert.
Engagement gegen die Stadtstraße
Diese persönliche Verantwortung sei auch der Grund, warum er sich mit den Aktivist*innen gegen die Stadtstraße bzw. Lobautunnel solidarisiere. „Ich bin angesprochen worden, ob ich einen Gottesdienst dort feiern würde; dazu habe ich mich bereit erklärt. Aber ich habe dann entdeckt, der Großteil von diesen Leuten ist gar nicht Mitglied der katholischen Kirche.“ Es hatte sich ein bunter Haufen zusammengefunden, Katholik*innen, Evangelische, Muslim*innen, Atheist*innen … sie alle waren von einem gemeinsamen Gedanken beseelt: „Ist diese Welt zu retten, hast du am Anfang gefragt. Diese jungen Leute versuchen das“, zeigt sich P. Franz Helm überzeugt. „Angesichts dieser jungen Leute, die da in der Kälte ausharren, die sogar dortbleiben, obwohl es einen Brandanschlag gegen sie gibt, dann sind sie ganz im Sinne des Matthäusevangeliums für mich das Licht der Welt.“
„Orden on air“ – der Podcast der Ordensgemeinschaften Österreich
Das Medienbüro hat im März 2022 mit dem Podcast „Orden on air“ einen neuen Medienkanal der Ordensgemeinschaften Österreich ins Leben gerufen. Und der Name ist Programm: Der Podcast der Ordensgemeinschaften Österreich holt Ordensfrauen und -männer vor den Vorhang und – im wahrsten Sinne des Wortes – vor das Mikrofon. Ziel ist es, interessante Persönlichkeiten und besondere Talente vorzustellen sowie das Engagement von Ordensleuten in den vielfältigen Bereichen des Lebens zu zeigen.
Der Podcast der Ordensgemeinschaften Österreich ist auf allen größeren Audioplattformen wie Spotify, Soundcloud, Amazon Music, Deezer, iHeart, JioSaavn, Listen Notes, Player FM, Podcast Addict, Podchaser und RadioPublic zu finden (weitere Plattformen kommen laufend hinzu).
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